Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Seite - 335 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 335 - in Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945

Bild der Seite - 335 -

Bild der Seite - 335 - in Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945

Text der Seite - 335 -

An Symposien wurde u. a. realisiert: „Die Eigenständigkeit der österreichi- schen Literatur“, (Brüssel), „Literatur aus Österreich“ (Bonn), „Österreichische Literatur des 20.  Jahrhunderts“ (St.  Andrews, Schottland) sowie dem Werk und der Person Robert Musil gewidmete Konferenzen in Paris, London, Rom, War- schau, Madrid sowie Mexiko. Die „Österreichischen Literaturtage“ fanden in Lissabon, Coimbra und Porto (Portugal) statt.165 Im Jahr 1981 war Elias Canetti das Zentrum der kulturpolitischen Aufmerk- samkeit, da er den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte, wobei im Zuge der Berichterstattung „dessen starke Beziehung zu Wien“ gewürdigt wurde, und „neben der üblichen Buchaktion für ausländische Universitäten“ wurde „eine Sonderaktion mit Werken Canettis“166 durchgeführt. Im Ausland fanden 32 Lesungen von österreichischen Autorinnen und Autoren statt, ohne dabei im „Außenpolitischen Bericht“ genauer aufgeschlüsselt zu sein. Hervorgehoben werden die Lesungen von Peter Turrini und Wolfgang Bauer in Israel anlässlich der Aufführung ihrer Stücke Der tollste Tag bzw. Magic Afternoon. Die Hälfte der 92 Symposien und Seminare sowie der rund 160 Vorträge hatten literarische Themen zum Gegenstand, was „die Bedeutung unterstreicht, die der zeitgenös- sischen Literatur in der Auslandskulturarbeit beigemessen wird“167, wie dem „Außenpolitischen Bericht“ zu entnehmen ist. Kraus war sich darüber im Klaren, dass er sich bei seiner kulturpolitischen Tätig- keit im Außenministerium auch Feinde machte, denn obwohl er sich „aus den Fäden persönlicher Kontakte eine feste Architektur“ aufgebaut hatte, die „sehr tragfähig und attraktiv“ war, musste aus seiner Sicht im Vordergrund „eine frucht- bare Gehirnarbeit stehen, sonst wird daraus nur Geschwätz und Intrigantentum“.168 Er geriet bezüglich seiner kulturpolitischen Praxis zunehmend ins Kreuzfeu- er der Kritik. So äußerte sich Hermann Lein, der seit 1971 die Literaturabteilung des Unterrichtsministeriums leitete und 1977 zum Sektionschef für Kunstange- legenheiten avancierte, Kraus’ „jetzige Tätigkeiten seien ‚miteinander nur schwer vereinbar‘, wünscht[e] dem Literaturherrscher ‚frischen Wind‘ für seine Gesell- schaft und bemerkte, dass sich Kraus „‚mitunter für junge Autoren nicht die Zeit genommen‘“ habe, die „‚er sich hätte nehmen sollen.‘“169 Auch die Behandlung der österreichischen Musiker im Rahmen des auslands- kulturpolitischen Programms sorgte für Empörung, woran Kraus nicht ganz 165 Ebd. 166 Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten (Hg.): Außenpolitischer Bericht 1981. Wien: BMAA 1982, S. 139. 167 Ebd. 168 Wolfgang Kraus: Tagebuch, 26.  Juni 1975, NL WK. 169 N.  N.: Arabesken des Lebens. In: Profil. 25.  Jänner 1977, S. 54  f., hier S. 55. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 Die Kulturkontaktstelle 335
zurück zum  Buch Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945"
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945