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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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könne. Als erstes europäisches Land, das nicht Mitglied der Europäischen Gemeinschaft war, wurde Österreich die Gelegenheit gegeben, in diesem Rah- men eine „Politik zu verfolgen, die sich konsequent gegen Tendenzen wehrt, die eine Teilung Europas auch auf den kulturellen Bereich ausdehnt“.185 Der finan- zielle Aufwand war dabei enorm: zunächst wurde er auf 65 Millionen Schilling geschätzt, Österreich hatte den Beitrag von 30 Millionen zu leisten. Obwohl sich die belgischen Schätzungen letztendlich auf nahezu 120 Millionen Schilling beliefen, war der österreichische Beitrag „im Vereinbarungsweg auf diese 30 Mio. S[chilling]. begrenzt worden“186 und sollte durch Einnahmen bei den ein- zelnen Veranstaltungen, durch Beiträge österreichischer und vor allem belgi- scher Mitveranstalter und Sponsoren sowie durch belgische Subventionen abge- deckt werden. Im Zuge der Vorbereitung war bereits im Oktober 1985 ein Kuratorium sowie ein Exekutivkomitee konstituiert worden. Dem Kuratorium, das unter dem Vor- sitz des Bundesministers für Auswärtige Angelegenheiten stand, gehörten maß- gebliche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst an, „deren ideeller und praktischer Beistand angesprochen wurde“.187 Das Exeku- tivkomitee bestand aus einem Präsidenten, dessen Stellvertreter und vier Exe- kutivsekretären für die Sachbereiche Ausstellungen, Musik, Theater und Litera- tur, sowie einem Generalkommissär. Das Programmkonzept sah von Anfang an vor die österreichische Auslandskulturpolitik, die darum bemüht war, die Rezep- tion des aktuellen Kulturschaffens zu fördern und bemühte sich, die „durch das geläufige Österreich-Bild genährten Erwartungen des belgischen Publikums auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen“.188 Im Folgenden soll Kraus’ Rolle hinsichtlich der literarischen Programmierung der „Europalia“ thematisiert und analysiert werden, ausgehend von Dokumen- ten, die aufzeigen, dass seine Rolle innerhalb ambitionierter kulturpolitischer Projekte ihm Kritik von Seiten des politischen ebenso wie des literarischen Fel- des einbrachte. Übertragen wurde ihm die Aufgabe, die Sektoren „Literatur“ sowie „Symposien und Vorträge“ zu konzipieren, wobei ein Konzeptpapier fest- hält, dass versucht werden sollte, die „gemeinsame Geschichte“ zwischen Belgi- en und Österreich aufzuarbeiten und „darüber hinaus eine gewissermaßen enzy- klopädische Darstellung der jüngeren und jüngsten österreichischen Kulturgeschichte, soweit die Themen nicht durch die anderen Programmberei- che abgedeckt sind, anhand von Einzelveranstaltungen“189 zu geben. Kraus wur- 185 Ebd. 186 Ebd. 187 Ebd. 188 Ebd. 189 Ebd. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 340 Kontaktperson, Vermittler, Dolmetscher
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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