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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 49 die ebenso weitreichende wie grenzübergreifende Arrondierungspolitik in der Buko- wina), aus dem Weg gehen.35 Von einem Austausch der Klostergüter in der Moldau nahm Wien auch aus innenpolitischen Bedenken gegenüber der Bevölkerung vorerst Abstand.36 Eine offensichtlich an die erste Welle der katholischen Klostersäkularisierun- gen angelegte Resolution des Kaisers, auch in der Bukowina Aufhebungen zu veranlas- sen und »die Einkünfte den Religionsgenossen in der Provinz zu Nutzen kommen« zu lassen, war zudem angesichts der allgemeinen Situation im Inneren des Landes realisti- scher Weise vorerst nicht umsetzbar.37 Dementsprechend berief Wien für diesen Schritt eine eigene Kommission ein, der auch Balsch angehörte, um letztlich Gewissheit über die tatsächlichen Verhältnisse der Klöster zu erlangen.38 Das anvisierte Ergebnis dieses Auftrages, nämlich »vom Vergangenen einen Abschnitt zu machen«, d.h. vor allem die Güteradministration der Klöster auf einen neuen Fuß zu stellen, hatten die Wiener Stel- len jedoch eindeutig vorgegeben.39 Damit wurde parallel zur ebenfalls erst im Aufbau begriffenen politischen Verwaltung ein zweiter Prozess, jener der geistlichen Landes- einrichtung in Gang gesetzt. Beide Prozesse verlangsamten sich zeitweilig  – abseits der politischen Verwicklungen  – durch die gelegentliche Überforderung des eigenen Ver- waltungssystems gegenseitig, musste sich doch »jeder wichtige Fall zumeist durch die Stufenreihe der Behörden abhandlungsmäßig durchwinden«.40 Als ersten Schritt der Diözesanregulierung leitete die Verwaltung im Frühjahr 1781 die Entflechtung der beiden Kirchenprovinzen in der Bukowina ein. Die Jurisdiktion des Erzbischofs und Metropoliten von Jassy wurde gänzlich aufgehoben und dem Bi- schof von Radautz zugewiesen. Dositheus Hereskul (†1789), blieb amtierender Bischof 35 Protocollum commissionis sub 4ta Aprilis 1780 Viennae habitae in Angelegenheit der Buccowiner Dis- tricts-Einrichtung, Punkt 23, abgedruckt in Polek 1895, Reisen, 83 ; auch Bidermann 1875, Buko- wina, 16 ; ÖSTA-AVA Karton 230 Mappe 62 ex dic 1780. 36 »[…] dermalen aber hiemit vorzugehen, scheint um so weniger räthlich, da nach Aufhebung der Geistlichen Jurisdiction gleich hierauf eine solche Neuerung zu veranlassen einen allzu unrichtigen Eindruck unter der Nazion machen könnte« ; ANR-B HKR VI/40/1781 Kaunitz a. HKR, Wien v. 2.VI.1781. 37 DACZ 320/1/26 Allerhöchste Resolution in Betreff der Aufhebung einiger Klöster und der Verwendung ihres Vermögens Nr. 2239, Wien v. 27.XI.1781. 38 »Von dem weiteren Vorschlage, alle Einkünfte der Klöster zusammen zu ziehen und durch das Consistorium und die Administration verwalten zu lassen, kann dermahlen noch kein Gebrauch gemacht werden, da es vorerst noch auf die Erhebung des Vermögensstandes der Klöster und Geist- lichen […] ankommt« ; DACZ 320/1/26 HKR a. galizisches Generalkommando Nr. 3837, Wien v. 27.III.1782. 39 DACZ 320/1/26 HKR a. galizisches Generalkommando Nr. 7807, Wien v. 12.XII.1781. 40 Wickenhauser 1890, Molda IV, 54 u. 57f ; z.T. finden sich die bei Wickenhauser verwendeten wie in der Folge zitierten Quellenstellen auch bei Zieglauer (1893–1904, Bilder I–X) abgedruckt.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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