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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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56 Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung den anderen Landeseinnahmen bedacht, »um vorzüglich dem Volke in der Bukowina einen offenbaren Beweis zu geben«. Zudem versicherte der Hofkriegsrat, dass »alle Dis- positionen hierüber […] unter der Aufsicht und respective [dem] Vorwissen des Bi- schofs und des Konsistoriums« getroffen werden würden.72 Das geschah einerseits, um den nach wie vor bischöflicherseits eingebrachten Sorgen über die korrekte Mittelver- wendung entgegenzuarbeiten.73 Zum anderen versuchte man damit, letzte Bedenken der Klostervorsteher zu zerstreuen, dass die Güter dem ursprünglichen Stifterwillen zweck- entfremdet Verwendung finden könnten.74 Ende 1784 fand Wien zu einem Kompromiss mit der Kirche.75 J.J. Beck, der bisher Enzenberg in der Landesverwaltung zur Hand ge- gangen war, bekam die Verwaltung der Religionsfondsgüter mit den Wirtschaftsämtern in Kotzman, Zuczka, Kuczurmare, St. Onufri, Fratautz, St. Ilie, Ilischestie und Kimpol- ung überantwortet. Die reale Übertragung der Klostergüter in den Fonds und die Auf- nahme der Arbeit folgten im Frühjahr 1785.76 Die Administration der Fondsgüter blieb vorerst beim Staat (Kameralärar). Der Fonds war in die Staatsgüterverwaltung eingeglie- dert und stand unter der Aufsicht der Kreisadministration sowie einer eigenen Kameral- verwaltung mit Sitz im ostgalizischen Peczeniżyn unweit von Kolomea.77 Der Besitz des in Galizien gelegenen, jedoch zur Bukowina gehörenden bereits aufgehobenen orthodo- xen Klosters Groß-Skit gelangte zur Aufteilung. Dabei musste ursprünglich von Buko- winer Klöstern übertragenes Eigentum restituiert werden, hingegen waren jene in der Bukowina und in der Moldau befindlichen ›eigentümlichen‹ Güter von Skit durch den Religionsfonds zugunsten des galizischen Normalschulfonds abzulösen.78 Mit der admi- 72 DACZ 320/1/26 HKR a. Enzenberg Nr. 151, Wien v. 10.I.1784, HKR a. galizisches Generalkom- mando Nr. 2484, Wien v. 8.V.1784. 73 DACZ 320/1/26 HKR a. Hereskul Nr. 1519, Wien v. 27.III.1784. 74 Bidermann (1875) Bukowina, 17 ; ANR-S Fond 11, Inv. 296 Diverse, 54/1784, HKR a. Konsisto- rium Czernowitz v. 29.IV.1784. 75 Nistor 2003, Istoria, 9. 76 Vortrag u. Entscheidung Joseph  II. v. 26./27.XI., Erlass HKR v. 7.XII. a. galizisches Generalkom- mando a. Bukowiner Landesverwaltung v. 18.XII. a. Bischof u. Konsistorium v. 28.XII.1784 ; zit. nach Wickenhauser 1890, Molda IV, 118ff.; einen detaillierten Überblick zu den Besitzungen der Klöster bzw. ihrer historischen Rechte sowie Stifter und Schenkungen bieten Pumnul (1865, Privire) u. Onciul (1891, Fondul) ; Pumnul gibt darin auch an, welche der ursprünglichen Güter sich 1865 noch im Besitz des Religionsfonds befanden ; als Staatsgüteradministrations-Direktionen werden 1788 Fratautz, Kotzman und St. Illie ausgewiesen ; ÖSTA-HHSTA Nr. 80 Fasz. 8 1790, Fina- lisierungsoperat, fol. 846 ; zu Struktur und zum Stand der Herrschaften 1801 vgl. Tab. 4. 77 ÖSTA-KA VIIh127–3 Beschreibung der Herrschaft Radautz 1833 ; HHSTA Faßbender Karton 4 X/4- XI/2. 78 Onciul 1891, Fondul, 122 ; DACZ 29/1/42 Copia Einer Hof Kriegs Räthl. Verordnung Wien 15.X.1785, fol. 11f. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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