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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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224 Die Institution: Struktur & Werte Weitaus größere ausgabenseitig wirksame Fixposten im Budget des Religionsfonds bis 1914 belegten indes Bukowiner Landesschulfonds und Universität. Innerhalb der Rubrik ›Unterricht‹ ist hier an erster Stelle der seit 1872 jährlich mit 50.000 Gulden be- messene Beitrag in den Landesschulfonds zu nennen. Der Landtag hatte 1893 in ei- ner Petition die Erhöhung der Mittel auf 150.000 Gulden »zur weiteren Hebung des Volksschulwesens […; eingefordert], weil die Schulgemeinden […] überlastet, ja leis- tungsunfähig« wären und zudem der Religionsfonds »seiner Natur [nach] auch für die Bedürfnisse des Volksschulwesens bestimmt« sei. Aus eigener Kraft konnte das Kron- land für den Schulfonds nur 126.000 Gulden von insgesamt 240.000 stemmen. In seiner Stellungnahme verlangte das Konsistorium vom Kultusministerium einen ablehnenden Bescheid und drängte darin auf die Einhaltung der »widmungsmässigen Zwecke« des Religionsfonds.30 Das Ministerium entschied sich letztlich wieder für einen Kompro- miss und bewilligte die Anhebung auf 80.000 Gulden jährlich.31 Diese Summe blieb bis 1913 unverändert.32 Auch beim Aufbau der Universität als höchster Bildungseinrichtung des Landes über- nahmen Religionsfonds bzw. Konsistorium von Beginn an eine tragende Rolle sowohl inhaltlicher (theologische Fakultät) wie pekuniärer Natur (Finanzierung). Die Versuche des Konsistoriums unter Hackmann und Bendella, die Universitätsgründung  – von der theologischen Fakultät abgesehen  – nur einmalig zu unterstützen und sich damit »von jeder weiteren Beitragsleistung zu Universitätszwecken für alle Zukunft freizuhalten«, blieben von Beginn an absehbar eine Wunschvorstellung.33 Nach der Jahrhundertwende machte sich alsbald ein eklatanter Platzmangel für die wachsende Bildungseinrichtung bemerkbar, sodass die Landesregierung beim Konsistorium neuerlich mit dem Ansin- nen »auf einen angemessenen Beitrag des griechisch-orientalischen Religionsfondes, der auch seinerzeit zur Herstellung des Gebäudes für die Lehrkanzeln der Physik, Chemie und Mineralogie einen Beitrag geleistet hatte, und der an dem Bestande der Universität 30 DACZ 320/3/3431 Landesregierung an Konsistorium mit der Bitte um Stellungnahme v. 12.IX.1893, fol. 97–121, hier 98 u. 119ff. 31 DACZ 320/3/3431 allerhöchster Entschluss v. Jänner 1895, Ministerium für Kultus und Unterricht v. 22.I.1895, Zl. 1541, Landesregierung v. 1.II.1895. 32 S. Anm. 10, Voranschlag. 33 DACZ 320/2/50 Vortrag Konsistorium, Plenarsitzung v. 13./26.I.1905, fol. 4. Die Sitzung nahm da- rin auf die Umwidmung eines gerade neu errichteten Priesterhauses zum Universitätsgebäude unter Bischof Hackmann v. 2./14.I.1873 Bezug. Nachdem man jedoch zwei Jahre später das Gebäude für die Zwecke der Universität als wenig geeignet erkannt hatte, wurde es mit Zustimmung des amtie- renden Erzbischofes Bendella (v. 29.III./10.IV.1875) mit 60.000 fl. aus Religionsfondsmitteln zurück- gekauft. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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