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Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 257 Biserica ortodoxa română fiind religia marei majorităţi a Românilor este biserica dominantă a Statului român […] In tot Regatul României biserica creştină ortodoxă va avea o organizare unitară cu participarea tuturor elementelor ei constitutive, clerici şi mireni.39 Obwohl die Orthodoxie im Königreich mit der Verfassung von 1923 offiziell nicht den Status eine Staatskirche, sondern die Stellung einer ›dominanten Kirche‹ besetzte40, ge- stalteten sich die Verflechtungen zwischen beiden Institutionen auf politischer wie ge- sellschaftlicher Ebene in der Verfassungsrealität in gegensätzliche Richtungen.41 Wenn- gleich sich die offizielle Kirche während der beiden Jahrzehnte aus verschiedenen Grün- den weitgehend vor direkter Teilnahme am politischen Geschehen distanzierte, so wa- ren doch nicht wenige ihrer amtstragenden Mitglieder auf jeweils individuelle Weise in der Politik aktiv.42 Zudem ist im Rahmen der Identitätsdiskussion des Staates nach 1918 der Beitrag der rumänischen Orthodoxie zur Sakralisierung des nationalen Selbstbild- nisses von nicht geringer gesellschaftlicher Bedeutung.43 Die Autonomie der Kirche und ihr Verhältnis zum Staat bedurften steter Neuverhandlungen und unterlagen letztlich politischen Weisungen bzw. Einflussnahmen seitens der Parteien, welche ihre Anliegen je nach aktueller Machtkonstellation mehr oder weniger durchzusetzen vermochten.44 Die zunächst aus historischen Gründen noch angestrebte (Wieder-)Vereinigung der Bukowiner Erzdiözese mit der Kirchenprovinz von Jassy traf in Czernowitz auf heftigen Widerstand seitens der Kirchenführung. Bukarest musste das Projekt schließlich fallen lassen. Die Metropolie (in ihrer neuen Bezeichnung : Mitropolia Bucovinei şi Hotinului) blieb in veränderter rechtlicher Form und innerhalb neuer Territorialgrenzen beste- hen. Sie setzte sich aus zwei Eparchien zusammen, dem Erzbistum von Czernowitz und dem durch Gebietserweiterung hinzugekommenen Suffraganbistum Hotin (heute ukr. Хотин), das vor 1918 zu Bessarabien (Russländisches Kaiserreich) gehört hatte.45 39 Monitorul Oficial Nr. 282 v. 29.III.1923, Constituţia României ; Art. 22 [http://www.cdep.ro/pls/legis/ legis_pck.htp_act_text?idt=1517]. 40 Staab 2011, Kultur, 119 ; im Regat hatte die Orthodoxie den Status einer Staatskirche ; Maner 2007, Multikonfessionalität, 59. 41 Symbolisch für diese während der Zwischenkriegszeit verschwimmenden Grenzen zwischen Ortho- doxer Kirche und Staat in Rumänien, aber auch die versuchte Distanz zwischen Kirche und Partei- politik führt Mihai die ›Roten Handschuhe‹ des Patriarchen an, die dieser als Mitglied des Senats bei der Eröffnung der Parlamentssession im Herbst 1929 trug ; Mihai ²2014, Biserica, 77f. 42 Bănică 2007, Biserica, 248. 43 Staab 2011, Kultur, 26f. 44 Maner 2007, Multikonfessionalität, 64f. 45 Foaia ordonanţelor şi comunicărilor Consistoriului arhiepiscopesc în afacerile Arhidiecezei ortodoxe a Bucovinei Nr. 7 v. 28.V.1925, Lege pentru organizarea Bisericii ortodoxe Române, Art. 2. 1937 wurde auf Initiative von Metropolit Visarion hin die orthodoxe (nicht unierte) Diözese der Marmarosch
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Title
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Subtitle
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Author
Kurt Scharr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
447
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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