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Geographie, Land und Leute
Transformationen städtischer Umwelt - Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
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143Modifikationen der Lebensmittelversorgung | Jahre konnte ein »Normalschlepp« bis zu 650  Tonnen transportieren.245 1895 waren auf der Donau rund 15.100  Tonnen »Frucht« nach Linz gekommen246  – wenn man einen Pro-Kopf-Verbrauch von 100  Kilogramm annimmt (vgl. oben), dann benötigte die Stadtbevölkerung zu dieser Zeit jährlich nur rund 5.000  Tonnen Getreide. Einen erheblichen  – und stetig steigenden  – Beitrag zur städtischen Lebensmittelversorgung leistete die Eisenbahn.247 Die Westbahn hatte 1864 insgesamt über 120.000  Tonnen Getreide transportiert,248 1895 waren in Linz mit der Eisenbahn 8.569  Tonnen Ge- treide angekommen, 10.653  Tonnen wurden abgeschickt, beim Nutzvieh wurden vor allem Schweine bezogen : Den 28.797 angekommenen Schweinen standen nur 2.199 abgeschickte Schweine gegenüber.249 Tab. 21 : Über die Donau in Linz angekommene Lebensmittel, 1849 – 1868 Getreide- und Hülsenfrüchte Mehl Gemüse und Obst to %a to %a to %a 1849 34.068 40 1.577 2 1.061 1 1854 5.360 7 1.927 3 1.781 2 1858 7.992 12 807 1 931 1 1864 12.025 24 470 1 562 1 1868 17.432 29 57 0 587 1 Quelle : Eigene Berechnung basierend auf Winckler, Übersicht, 52f. a % der Gesamtfracht (gerundet) Da die zeitgenössischen Statistiken eher an Mengen interessiert waren und zuneh- mend nur noch die Kategorie »Oberösterreich« verwendet wurde, sind nur allgemeine Aussagen zum Linzer Lebensmittelhinterland der zweiten Hälfte des 19.  Jahrhunderts möglich : Das in Linz konsumierte Getreide scheint sowohl regionaler als auch überre- gionaler Herkunft gewesen zu sein, neben ungarischem Getreide sind ebenso Importe aus Bayern (und Exporte dorthin) anzunehmen.250 Infolge des Deutsch-Französischen Krieges (1870/1871) seien die Mehlpreise angestiegen, deshalb hätten die Linzer Bä- cker »Mehl aus Amerika und Ägypten« verwendet, erinnert sich Karl Hirnschrodt, der ab 1869 eine Bäckerei in Urfahr besaß. Die auf dessen Betrieb lastende Hypothek deutet auf weitere Bezugsquellen hin : Hirnschrodt hatte bei Mehlhändlern und der 245 Donau in Oberösterreich, 81 ; vgl. Neweklowsky, Schiffahrt, Bd. 2, 60 – 63. 246 RB 1895, 119. 247 Vgl. Schott, Urbanisierung, 215f. u. Cronon, Metropolis, 67 – 80. 248 Hoffmann/Meixner, Wirtschaftsgeschichte, Bd. 2, 92 ; Fuchs, Produktion, 73 – 76. 249 RB 1895, 124 u. 126. 250 Marx, Ende, 505f. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Transformationen städtischer Umwelt Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
Title
Transformationen städtischer Umwelt
Subtitle
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
Author
Georg Stöger
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21233-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
368
Keywords
Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. 1. Einleitung 11
    1. Zugänge : Stadt, Umwelt und Alltag 17
    2. Quellen 27
  2. 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
    1. Naturräume 36
    2. Wetter und Klima 43
    3. Grenzen der Stadt 47
    4. Regierende und Regierte 50
    5. Ausweitungen des Urbanen 68
  3. 3. Wasser 75
    1. Praxis und Logik dezentraler Wasserversorgung 75
    2. Differenzierungen von Wasser 83
    3. Kontinuität, Adaption und neue Bedürfnisse 87
    4. Netzwerklösung 94
  4. 4. Energie und Biomasse 109
    1. Omnipräsenz des Brennholzes 109
    2. Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
    3. Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
    4. Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
    5. Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
    6. Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
  5. 5. Zirkulationen und Output 145
    1. Recycling-Mentalität und Praxis 145
    2. Sekundäre Märkte in der Moderne 154
    3. Abwasser und Fäkalien : Alltägliche Outputs 160
    4. Von der Senkgrube zur Kanalisation 167
    5. Abfall und Emissionen : Moderne Probleme ? 181
  6. 6. Fluviale und aquatische Räume 185
    1. Stadt und Fluss 185
    2. Von der fragilen zur stabilen Brücke 192
    3. Donau-Umbau 196
    4. Das Verschwinden der urbanen Gewässer 202
  7. 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
    1. Unsaubere und saubere Vormoderne 205
    2. Intermediäre Sauberkeit 210
    3. U-Topie Garten und Park 216
    4. Beleuchtung : Urbane Emanzipation von der Natur 226
  8. 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
    1. Irrationale und rationale Natur, untersuchte und gesammelte Natur 232
    2. Naturraum Um- und Hinterland 242
    3. Verschönerung durch Natur 248
  9. 9. Epidemie 253
    1. Die letzte Pest 253
    2. Epidemien und medizinische Infrastruktur : Konnex und Koevolution 257
    3. Ferne und nahe Cholera 263
  10. 10. Versorgungskrise 274
    1. Rekurrente Krisen type ancien 274
    2. Das langsame Auslaufen der Versorgungskrisen 281
  11. 11. Naturgefahr 290
    1. Hochwasser zwischen Alltag und Extremereignis 290
    2. Absenz und Rückkehr des Hochwassers 298
    3. Feuer als kollektives Risiko 304
    4. Feuer als städtisch-bürgerliche Aufgabe 316
  12. 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
    1. Literatur- und Quellenverzeichnis 332
    2. Archivalien und ungedruckte Quellen 332
    3. Datenbanken 333
    4. Periodika 333
    5. Gedruckte Quellen und Literatur 334
    6. Anhang 358
    7. Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
    8. Abbildungsnachweis 359
    9. Währungen und Maßeinheiten 360
    10. Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
    11. Abkürzungen 364
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