Seite - 269 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN
269 Gebirgszügen mit allen Details sind aufregend und
zeigen ein hohes Maß an Ähnlichkeit mit den Mik-
rostrukturen, die ich beispielsweise nahe Qana am
Sandstrand nach dem Abfließen von Wasser nach
einer Welle aufgenommen hatte. Mikro- und Makro-
strukturen haben auffallende Ähnlichkeiten.
In Kairo hatte ich fast drei Stunden Aufenthalt zwi-
schen 10.40 und 13.30 Uhr. Der weitere Rückflug
war weniger interessant, weil über weiten Zonen ent-
weder Dunst die Sicht erschwerte oder Wolken den
Blick hinunter völlig unmöglich machten. Nur über der
Ägäis konnte ich die Inseln Mykonos und Tinos klar
ausmachen und auch fotografieren.
Um 16.15 Uhr landete die Maschine relativ pünktlich
in Wien-Schwechat. Dort wurde ich von Annema-
rie Weinmann mit einem sehr gepflegten Oldtimer,
einem älteren Jaguar ihres Ehemannes Peter, und von
Adele abgeholt. Ich blieb noch bis zum Sonntag in
Wien und fuhr dann nach dieser Unterbrechung mit
der Österreichischen Bundesbahn weiter nach Graz,
wo ich am Nachmittag des 19.1.1992 eintraf. Am
Montag musste ich wieder im Büro sein.
in war um 6.00 Uhr, um 8.20 Uhr startete die Maschi-
ne der Egypt Air mit leichter Verspätung. Der Flug war
von bestem Wetter bis knapp vor Kairo begleitet. Aus
etwa 11.000 m Flughöhe hatte ich einen sehr klaren
Blick durch die trockene Luft hinunter auf die westlichen
Teile der Arabischen Halbinsel. Vor allem die ausge-
dehnten Korallenriffe vor der Küste am Roten Meer prä-
sentierten sich in wunderschönen Farben. Aber auch
das gebirgige Saudi Arabien selbst bot einige rätsel-
hafte Phänomene. So sieht man von oben beispiels-
weise riesige helle ovale Flecken in den zerklüfteten
Gebirgszonen mit vielen Kilometern Durchmesser. Bei
diesen laufen die Täler und Berge ohne sichtbare Zä-
sur durch. Die Helligkeit der Felsoberfläche aber wech-
selt signifikant am Rand dieser Ovale von Dunkel auf
Hell. Wie kann so etwas entstehen, wenn sogar die
Erosionsart auf beiden Seiten der Grenze zwischen
Hell und Dunkel gleich zu sein scheint.
Auf der Halbinsel Sinai konnte ich später sehr schön
erkennen, wie ein Gebirgszug am Sinai abreißt und
an der afrikanischen Küste sich fortsetzt. Das Risspro-
fil passt perfekt ineinander. Hier wird ein Stück Erd-
geschichte anschaulich. Auch die Erosionen in den
Abb. 305
Stark erodierte Gebirgsrücken auf der Westseite der Halbinsel Sinai. Die Abflusserosionsbilder
rechts erinnern stark an die Erosionen im Sand an der Küste nach jedem Wellenschlag. Mikro- und
Makrostrukturen ähneln einander stark.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Titel
- Jemen
- Untertitel
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 308
- Schlagwörter
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix