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Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen | 59
Zu belegen ist dieses Wasserzeichen mit vier Beispielen aus dem Zeitraum 1579–
1586.172 Papier mit ebendiesem Wasserzeichen findet sich auch in einem weiteren Fes-
tungsatlas in Dresden173 sowie in dem in München überlieferten Festungsatlas, Bayer.
Staatsbibliothek, Cod.Icon 141.174
B.: nur fol. 58v–59r (Darstellung von Tokaj) weist als Wasserzeichen ein »K« in einem
Kreis auf,175 das sonst in keinem der fünf »Angielini«-Atlanten vorkommt
Entgegen dem Hinweis bei Brichzin176, der betont, dieses Wasserzeichen sei in der
Kartei von Piccard nicht zu ermitteln, findet sich das K im Kreis im Wasserzeichen-In-
formationssystem in der Gruppe »Buchstaben/Ziffern
– ein Buchstabe
– K ohne Beizei-
chen« sowohl in senkrechter als auch in 90 Grad gedrehter Form. Dabei kommt ein dem
Wasserzeichen in Dresden Nr. 6 sehr ähnliches Zeichen 1577 in Murau vor177 (freundli-
cher Hinweis von Alois Haidinger) und ist in um 90 Grad getrennter Form 1562–1586
in Beispielen aus Innsbruck, Augsburg, Prag und Rottenburg am Neckar zu belegen.178
1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten
1.6.1 Die beiden Wiener Atlanten
In der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek179 sind zwei
gebundene Atlanten überliefert, die in engem Zusammenhang mit dem Schaffen der
Familie Angielini stehen. In einem Fall ist dieser Zusammenhang unmittelbar zu er-
172 In der Datenbank WZIS, siehe : http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php (22.11.2014),
sind vier motivgleiche Marken in der Gruppe »Wappen
– Gemeine Figuren
– Berge-Himmelskörper
–
Dreiberg – Kreuz (zweikonturig) – ohne Beizeichen – Schild mit Schnörkel« (DE5925-PO-152738,
DE5925-PO-152739, DE6225-PO-152736, DE6225-PO-152737) verzeichnet. – Piccard, Wasser-
zeichenkartei Bd. 16, 256 (Abteilung 10), verzeichnet zwei Marken (Nrr. 3069 und 3070), die lediglich
Nachzeichnungen der vier vorgenannten Marken darstellen. Am ähnlichsten ist nach der Meinung von
Alois Haidinger, dem für diese Information sehr zu danken ist, eine seitenverkehrte Wiedergabe von
DE5925-PO-152739 (München 1583), siehe dazu : http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/detail-
ansicht.php?id=47747 (22.11.2014).
173 Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Schr. 26, F. 96, Nr. 10, siehe dazu unten S. 78 Anm. 252.
174 Vgl. dazu Reuter, Beschreibung, in : BSB-CodIcon Online : http://codicon.digitale-sammlungen.de/
inventiconCod.icon.%20141.html?pos=25&high=%22Geographie%22%20&suche=class :%22Geo-
graphie%22%20%20AND%20%28bsbid :bsb00001353%20OR%20bsbid :inventicon%29 (22.11.2014).
175 Abbildung bei Brichzin, Ungarnkarte, in : Cartographia Hungarica 5, 8 Abb. 25, vgl. auch ebd., 11.
176 Brichzin, ebd., 8.
177 Siehe : http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/detailansicht.php?id=57784 (22.11.2014).
178 Siehe http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/struktur.php?ref=AT3800-PO-28169 (22.11.2014).
179 Der auffällige Überlieferungsort in der ehemaligen Hofbibliothek, und nicht im Kriegsarchiv hängt
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499