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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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„ein breit angelegtes Panorama Siebenbürgens mit der Vielfalt seiner Menschen, ihrer Sprache, Religionen und Kulturen“ vereinigte: „Humor, Satire, Weisheit und Lebensfreude geben dem an merkwürdigen, originellen Persönlichkeiten, an komischen, absurden und tragischen Ereignissen reichen Gemälde leuchten- de Farben.“244 Dem Roman wurde sowohl im In- als auch Ausland breite Auf- merksamkeit zuteil.245 Birkner, geboren 1911 in Kleinschenk (Siebenbürgen, heute: Cincșor/Rumänien), absolvierte das theologisch-pädagogische Seminar und legte die Pfarramtsprüfung ab, war zunächst Lehrer und später Pfarrer in Craiova, der Hauptstadt der Walachei und debütierte 1941 mit Die Straße neben dem Strom; er übersiedelte in den Banat, veröffentlichte 1944 den Roman Wind in der Tenne und war ab 1953 als Seelsorger in Hermannstadt tätig. 1956 erschien im Staatsverlag Bukarest Aurikeln. 1957 erfolgte seine Verhaftung, 1959 im „Kron- städter Schriftstellerprozess“ seine Verurteilung zu 25 Jahren Zwangsarbeit, aus der er 1964 entlassen und 1968 mit den übrigen Schriftstellern von den rumä- nischen Behörden rehabilitiert wurde. Seit 1966 war er in Freiburg im Breisgau als Krankenseelsorger tätig, wo er 1998 verstarb. Kraus führte 1973 noch eine literarische Reihe ein, die sich ausschließlich dem literarischen Nachwuchs widmen sollte, jedoch nach seinem Weggang eingestellt wurde. Die Reihe „Workshop“ wollte „[p]rofilierte neue Talente“246 vorstellen, Kraus beschreibt das Vorhaben, „einer jungen literarischen Reihe zum Durch- bruch zu verhelfen“, als „hartes Brot“.247 Man wollte den Leser bzw. die Leserin mit einer Literatur konfrontieren, die „‚beide Ränder des Spektrums sichtbar machen‘ will: Zwischen traditionellem Erzählstil und dem Prosaexperiment bewegt sich das bisherige Angebot. Junge Autoren, die noch nicht publizieren konnten, sollen hier ihre Chance bekommen, schon ‚gestandene‘ Literaten sind jedoch nicht aus der Reihe verbannt“.248 Die schmalen Bände erschienen in einem langgestreckten Taschenbuchformat in einer Auflage von 3.000 Exemplaren. Nach Kraus’ Vorstellungen sollten zwei bis drei Bände pro Jahr in zwangloser 244 Waschzettel zu Andreas Birkners: Die Tatarenpredigt. EV-Verlagsarchiv. 245 Es erschienen u. a. folgende Rezensionen: A.  W.: o.  T. In: Aufbruch [Karlsruhe], 10.  Februar 1974; Elisabeth Pühringer: Siebenbürgisches Panorama. In: Arbeiter-Zeitung, 3.  Februar 1974; Gerda Scholz: Krimtatar und Kirchenpelz. In: Badische Zeitung, 20./21.  Oktober 1973; Hein- rich Zillich: Ein großartiger siebenbürgische-deutscher Roman. In: Condor, Santiago de Chile, 15.  Dezember; YF: Andreas Birkner: Die Tatarenpredigt. In: Podium, Nr. 13, August 1974; Otto  F. Beer: Siebenbürgisches Panoptikum. In: Die Presse, 16./17.  Februar; Hans Bergel: Andreas Birkners großer Wurf. In: Siebenbürgische Zeitung [München], 15.  September 1973. 246 hom: „Workshop“-Texte. In: Mannheimer Morgen, 7.  November 1974. 247 Reinhold Tauber: Das harte Brot der Literatur-Verkäufer. In: Oberösterreichische Nachrichten, 12.  November 1974. 248 Ebd. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 Der Literatur-Organisator Kraus 251
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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