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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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terien gegenüber, vor allem durch die persönlichen Kontakte des Leiters ganz unkonventionell geschehen.“129 Kraus’ Konzept schloss sämtliche Sparten des kulturellen Lebens, ebenso die Geisteswissenschaften, mit ein und sollte für die Kulturinstitute und Kulturräte durch die „Kontaktstelle“ unmittelbar zugänglich gemacht werden. Sein Büro verstand Kraus als „verlängerte[n], sehr beweglicher Arm der Auslandsstellen im Inland“.130 Die zweite wichtige Funktion der „Kontaktstelle“ betraf die Vorauswahl der- jenigen Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bzw. Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die „für den Einsatz im Ausland“ geeignet erschienen: „Psychologie, Verhaltensforschung, Zukunftsforschung, Anthropologie, Soziologie sind an wichtiger Stelle einzubeziehen. Ein enger Kontakt mit den Universitäten, bzw. deren Lehrpersönlichkeiten, und dem Wis- senschaftsministerium ist selbstverständlich. Die Ergebnisse dieser Inventarar- beit können in Memoranden, Namenslisten, Karteien festgehalten werden“131, wobei Kraus eine genaue Einteilung nach „Einsatzgebieten“ im Ausland vorneh- men wollte. Den einzelnen österreichischen Kulturinstituten im Ausland sollten Vorschläge für „kulturelle Aktivitäten“ gemacht werden: „Es können Vortragen- de angeworben werden, mitunter kleine Teams (zwei Autoren, ein Autor – ein einleitender Kritiker), kleine Ausstellungen, Besetzungen für Diskussionen mit ausländischen Partnern, für kleine Symposien, für die Einladungen von öster- reichischen Persönlichkeiten, die im Ausland in entsprechenden Kreisen prä- sentiert werden können.“132 Kraus, der „fast alle Schauplätze der Kulturinstitute sehr gut und seit über zwanzig Jahren“ kannte, wollte komplementär zu diesen Aktivitäten auch eine „kulturelle Strategie“ vor Ort festgelegen, die neben seinen „unzählige[n] Freun- de[n]“ auch Botschafter sowie den Presserat miteinbeziehen sollte. Kraus gab abschließend jedoch zu bedenken, dass „ein solches Unternehmen, wenn etwas daraus werden soll, von mir und den Mitarbeitern mit sehr energischem Ein- satz, Agilität und Phantasie durchgeführt werden muß, also viel Kraft und per- sönliches Engagement verlangt“.133 Er betonte den engen Kontakt zum Sekti- onsleiter im Ministerium, mit dem alle von der „Kontaktstelle“ ausgehenden Aktivitäten genau abgesprochen werden sollten. Am 15.  Juni 1975 schloss Kraus einen „Sondervertrag“ mit dem Bundesmi- nisterium für Auswärtige Angelegenheiten ab, der Beginn seines Dienstverhält- 129 Ebd. 130 Ebd. 131 Ebd. 132 Ebd. 133 Ebd. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 Die Kulturkontaktstelle 325
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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