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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Sprache […], sondern um die Wirklichkeit, die diese Strukturen beschreiben“156, geht, sowie dessen Glashausbesichtigungen (1970). Ein zentrales Element von Kraus’ Vertrag mit dem Außenministerium war, dass die „Kontaktstelle“ zwar nicht an die Kanzleiordnung gebunden war, jedoch zur Koordinierung mit der Sektion V bzw. anderen Dienststellen im Informations- austausch stehen sollte. Kraus wurde damit nicht nur zum „Importeur“, sondern auch zum „Exporteur“ österreichischer Literatur in einem internationalen Maß- stab. Aufschluss darüber, welche Autorinnen und Autoren ins Ausland geschickt wurden, geben die „Außenpolitischen Berichte“ des Ministeriums. Der Aus- landskulturbericht fasst dabei die von der „Kontaktstelle“ ausgehenden Aktivi- täten zusammen. Für das Jahr 1977 hob der Bericht die österreichische Literatur speziell hervor, die sich „besonders profiliert“ und im Ausland einen „guten Ruf“ erworben habe: „Trotz der Sprachbarrieren waren Schriftsteller und Ger- manisten sowie Diskussionen über einschlägige Themen besonders erfolgreich von den ausländischen Partnern auch immer wieder gewünscht.“157 Das Minis- terium unterstützte u. a. Lesungen von Jean Améry in Bonn, von H.  C. Artmann in Berlin, von Christine Busta in Budapest, von Elias Canetti in Winterthur sowie von W.  G. Fischer in Warschau. Eine Vortragstournee von Barbara Frischmuth durch Ägypten, den Iran und die Türkei, Lesungen von Mitgliedern der soge- nannten Grazer Gruppe, bestehend aus Wolfgang Bauer, Bernhard Hüttenegger und Alfred Kolleritsch in Bern, Genf sowie Zürich und eine Lese-Tournee von Peter Henisch sowie von Peter Rosei an niederländischen Universitäten. Franz Innerhofer wurde nach Berlin, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker nach Biel entsandt. Peter Marginter las in England und Michael Scharang führte eine Lese- Tournee in die Sowjetunion. Jutta (heute Julian) Schutting präsentierte ihre Wer- ke in der BRD und Warschau, György Sebestyén in Kopenhagen, Wolfgang Ska- ra in Washington und Gernot Wolfgruber in Berlin. An wissenschaftlichen Symposien, die sich „die Begegnung österreichischer Kulturschaffender und Wissenschaftler mit ihren Kollegen im jeweiligen Gast- land“ zum Ziel setzten, wurden u. a. abgehalten: „Wechselwirkungen zwischen der österreichischen und der ungarischen Literatur einst und jetzt“ (Budapest), „Der zeitgenössische österreichische Roman“ (Istanbul), „Probleme moderner österreichischer Erzählkunst“ (Kairo), welche die Romane Barbara Frischmuths behandelte, ein Georg-Trakl-Symposion (Paris), ein Rainer-Maria-Rilke-Sym- 156 Gerhard Melzer: Die ‚Grazer Gruppe‘. In: Viktor Žmegač (Hg.): Geschichte der deutschen Lite- ratur vom 18.  Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bd. III/2: 1945–1980. 2. Aufl. Weinheim: Athe- näum 1994, S. 770–789, hier S. 776. 157 Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten (Hg.): Außenpolitischer Bericht des Bun- desministers für Auswärtige Angelegenheiten 1977. Wien: BMAA 1978, S. 184. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 332 Kontaktperson, Vermittler, Dolmetscher
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Titel
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Autor
Stefan Maurer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
452
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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