Vahrn
Vahrn | |
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(ital.: Varna) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Eisacktal |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
4.256/4.523 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
87,80 % deutsch 11,18 % italienisch 1,02 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 45′ N, 11° 38′ O |
Meereshöhe: | 570–2742 m s.l.m. (Zentrum: 671 m s.l.m.) |
Fläche: | 70,1 km² |
Dauersiedlungsraum: | 7,0 km² |
Fraktionen: | Neustift, Schalders, Spiluck, Vahrn |
Nachbargemeinden: | Brixen, Feldthurns, Franzensfeste, Klausen, Natz-Schabs, Sarntal |
Postleitzahl: | 39040 |
Vorwahl: | 0472 |
ISTAT-Nummer: | 021111 |
Steuernummer: | 81000030213 |
Bürgermeister (2015): | Andreas Schatzer (SVP) |
Vahrn ([faˑrn]; italienisch Varna) ist eine Gemeinde mit 4523 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol nördlich von Brixen (Italien). Der Name des Ortes und auch das Gemeindewappen wurden von der im 13. Jahrhundert zerstörten Burg Voitsberg oberhalb Vahrn übernommen.
Geografie
Lage
Vahrn liegt nordwestlich von Brixen auf einem Schuttkegel am Ausgang des Schalderertales. Die Berge im Hintergrund schützen das Gebiet vor den kalten Nordwinden, was unter anderem dem Weinbau um Neustift zugutekommt. Vahrn ist eine Gemeinde zwischen Tallage (650 m) und Hochgebirge (2.500 m); an der Schwelle zwischen Nord und Süd – früher von Reiseschriftstellern oft das „Tor zum Süden“ genannt – zwischen der schluchtartigen Enge des Wipptales und der Talweitung von Brixen, zwischen der Plage des europäischen Transits (Autobahn) und einsamen Bergpfaden, zwischen wärmeliebender Vegetation (Rebe und Edelkastanie) und kargen Hochgebirgspflanzen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den im Brixner Talbecken gelegenen Ortschaften Vahrn und Neustift (siehe auch Kloster Neustift) sowie den zwei Bergsiedlungen Spiluck und Schalders. Aufgrund großer Bautätigkeit ist das Dorf Vahrn heute praktisch ein Vorort von Brixen.
Geschichte
Schon vor tausend Jahren in einer Urkunde erwähnt, liegt der Ort an der alten Brennerstraße. Seit dem Mittelalter lebten Gastwirte und Handwerker vom regen Fuhrwerksverkehr auf dieser wichtigen Nord-Südverbindung. Mehrere Edelsitze, erbaut von Adeligen und hohen Beamten des Brixner Fürstbischofs, verschönern heute noch das Dorfbild.
Mit der Eröffnung der Brennerbahn im Jahr 1867 erhielt der Ort eine Haltestelle und bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges kamen von Mai bis Oktober vornehme Gäste aus Wien, München und anderen Städten, um sich im Schatten der Kastanienbäume zu erholen. Um das Jahr 1910 ließ ein Wiener Bankier das Hotel Salern errichten.

Die Verbauung seit den siebziger Jahren hat das Dorfbild verändert. Neue Handwerker- und Gewerbezonen oberhalb von Brixen und auch in der Nähe der Autobahnausfahrt haben zum wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes beigetragen. Die Haltestelle der Bahn wurde inzwischen aufgelassen.
Der Schalderer Bach und der Vahrner See wurden als Erholungszonen unter Naturschutz gestellt. Die Mehrzahl der Bauern hat sich auf den intensiven Obst- und Weinbau spezialisiert.
Der Lärm und die Abgase der Auto- und Eisenbahn belasten die Dorfbewohner, auch warten die Benützer der Staatsstraße in Richtung Brixen mit wachsender Ungeduld auf großzügige Baumaßnahmen, welche die untragbare Verkehrssituation entflechten: An einer Umfahrung wird gerade gebaut, eine Bus-Vorzugsspur und verschiedene Kreisverkehre wurden bereits fertiggestellt.
Der lang gezogenen Ortschaft von der Pustertaler Kreuzung bis zum Eingang des Schalderer Tales fehlte ein Dorfzentrum. Diese Funktion erfüllt in etwa das in den 1980er Jahren erbaute Haus Voitsberg als Sitz der Gemeindeverwaltung und der im Jahre 2007 errichtete Dorfplatz.
Politik
Bürgermeister seit 1952:[1]
- Walter Volgger: 1952–1964
- Anton Jöchler: 1964–1965
- Willi Huber: 1965–1969
- Emil Burger: 1969–1990
- Wilhelm Überbacher: 1990–1995
- Josef Sigmund: 1995–2010
- Andreas Schatzer: 2010–
Sehenswertes

Überragt wird die Ortschaft von der Ruine Salern, dem Rest einer im 13. Jahrhundert von Bischof Bruno erbauten Burg. Die sehenswerte Pfarrkirche mit dem spitzen gotischen Turm wird nachts von Scheinwerfern angestrahlt. In Neustift befindet sich das berühmte Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren mit angeschlossenem Internat.
Wirtschaft
Besonders in der Fraktion Neustift wird Weinbau betrieben, Leitrebe ist die Silvanerrebe.
Das Gewerbegebiet liegt im Süden der Gemeinde, an der Staatsstraße, vor der Brixner Gemeindegrenze. Größter Betrieb ist der Milchhof Brixen (Brimi).
Weblinks
- Gemeinde Vahrn
- Landschaftsplan der Gemeinde Vahrn. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
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