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Einleitung12
der Autorin und den beiden Autoren, ein gewisses Manko für die vorgelegte Studie
bedeuten. Dies gilt vor allem für die Dissertation von Ivka Kljajić, die entgegen einer
Angabe in der Wikipedia ausschließlich auf Kroatisch vorliegt.*
In einem ersten Schritt ist das Angielinische Werk in seiner Gesamtheit erfasst
worden, zu dem eine Autopsie sämtlicher enthaltener kartografischer Darstellungen –
sowohl Landkarten bzw. chorografische Karten als auch Stadtpläne, Festungsgrund-
risse und -schrägansichten
– geboten wird (Anhang 9.1, S.
325–457 ; vgl. auch Anhang
9.2, S. 457–459, Anhang 9.3, S. 459–461, und Anhang 9.4, S. 462–465). In einem
weiteren Schritt wurde versucht, dieses zu analysieren und zu bewerten. Eine solche
Arbeit kann nur über eine Einbettung in die umwälzenden Entwicklungen der Schaf-
fenszeit erfolgen. Die »Angielini«-Atlanten bieten Festungsgrundrisse und -ansichten.
Sie dokumentieren die Umsetzung der neuen Fortifikationsarchitektur, des Bastio-
närsystems, in dem geografisch weit gespannten Raum des ungarischen Königreichs,
vom Hinterland der Adria über Kroatien und Slawonien, den Bereich Transdanubiens
und die nördlich gelegenen Zonen Ungarns von den Bergstädten bis nach Oberun-
garn
– bzw. modern gesprochen : von Bosnien-Herzegowina über Kroatien, Slowenien,
Österreich, Ungarn, die Slowakei und die Ukraine bis nach Rumänien.
Untersuchungen zu diesem gewaltigen grafischen Werk blieben ohne Einbeziehung
desselben in den Kontext der zeitgenössischen Überlieferung von Karten und Plänen
sowohl für Ungarn als auch für Wien unvollständig, vielleicht sogar unverständlich.
Aus diesem Grunde wird dieser Thematik, den frühen kartografischen Zeugnissen,
ein eigener Abschnitt gewidmet (S. 101–126). Zu den im Rahmen der Gesamtunter-
suchung maßgeblich herangezogenen Wiener Bildzeugnissen aus den Bereichen
Stadtpläne und Ansichten finden sich in einem eigenen Anhang detaillierte Angaben
zu deren Überlieferung, zu allfälligen Abbildungen und zur relevanten einschlägigen
Fachliteratur (Anhang 9.7, S. 483–493).
Die in Form von Traktaten verfügbaren Theorien zum Festungsbau kursierten unter
Professionisten wie den Angielinis. Auch wenn diese selbst keine verfassten, so dürf-
ten doch Kenntnisse derselben zu einem gewissen Grad vorausgesetzt werden. Der
Entwicklung der neuen Fortifikationsarchitektur kommt daher im Kontext der hier
vorliegenden Studie ein ganz besonderer Stellenwert zu, weshalb ihr auch ein eigener
Abschnitt (S. 127–145) und eigene Anhänge zu italienischen Festungsbaumeistern
(Anhang 9.5, S.
466–479) sowie zu Festungsbautraktaten und ihren Autoren (Anhang
9.6, S. 479–483) gewidmet sind.
* Kljajić, Kartografski prikazi ; https://de.wikipedia.org/wiki/Natale_Angielini (14.11.2016). Unser Dank
für die Klarstellung gilt Frau Kollegin Ivka Kljajić.
Open Access © 2017 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499