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Vor 1918
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert - Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
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Seite - 66 - in Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert - Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini

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66 | Ferdinand Opll Überlie ferung so charakteristischen Ansichten, gegebenenfalls in Kombination mit einem Grundriss.206 Die grafische Gestaltung fällt in jedem Fall im Vergleich mit den anderen »Angielini«-Atlanten völlig aus dem Rahmen, eine eingehendere Befassung mit dieser Überlieferung ist daher ohne jeden Zweifel erforderlich. Die Schrift der Blätter von Cod. 8607 Han  – zumeist Versalien, bisweilen in beson- ders verzierter Form (Blätter von Graz und Senj)  – unterscheidet sich zwar keinesfalls grundsätzlich von der in den Atlanten Wien Cod. 8609 Han, Karlsruhe und Dresden Nr. 11 verwendeten, dennoch hat es den Anschein, als sei hier von einer dieser Vorla- gen kopiert worden. Dabei fällt es schwer, zu entscheiden, welcher der drei Atlanten tatsächlich als Vorlage für den Kopisten gedient haben könnte. Ein Vergleich der Dar- stellung von Ljubljana/Laibach im Cod. 8607 Han und in den drei anderen Atlanten zeigt eine Abhängigkeit von der Karlsruher Überlieferung, doch spricht andererseits der verwendete Stadtname »laybach« wieder für eine (partielle ?) Abhängigkeit vom Dresdner Atlas Nr. 11.207 Vergleicht man ganz generell die Schreibweisen der Orts- namen des Cod. 8607 Han mit den anderen drei Atlanten, so zeigen sich Parallelen sowohl zu Karlsruhe als auch zu Dresden Nr. 11, deutlich mehr an der Zahl allerdings zu Karlsruhe.208 Cod. 8609 Han zeigt von den verwendeten Namensformen her dem- gegenüber eine markante Eigenständigkeit.209 Hinzu kommt, dass sich auf mehreren der Blätter textliche Hinweise mit kritischen bzw. erläuternden Kommentaren bzw. Hinweisen zu weiteren Baumaßnahmen finden, die gleichfalls Aufschlüsse zur Ein- schätzung des Werkes bieten. So kehren etwa die in italienischer Sprache gebotenen Angaben über die Ausdehnung der Befestigungen von Zagreb sowie Kaptol interes- santerweise  – allerdings nicht wörtlich  – im Wiener Cod. 8609 Han wieder, während Dresden Nr. 11 diese Texthinweise an anderer Stelle des Zagreb-Blattes bietet und der Komárom, Nove Zámky, Komjatice, Levice, Čabradský Vrbovok, Sárospatak, Šarišský hrad, Szendrő, Szádvár, Eger, Ónod, Kisvárda, Tokaj, Nagyecsed, Satu Mare und Mukatschewe. 206 Beispiele sind Graz, Rijeka, Tržac, Senj, Brinje, Otočac, Dabar, Drežnik Grad, Zrin, Sisak, Zagreb, Đurđevac, Cirkvena, Šurany, Košice und Krásna Hôrka. 207 Vor allem an der Darstellung der nördlichen Eckbastion des westlich der Ljubljanica gelegenen Stadt- teils Neumarkt zu verifizieren ; zu den Namensformen siehe unten Anhang 9.1, S.  391 Nr. 23. 208 Idente Namensformen zwischen Cod. 8607 Han und Karlsruhe finden sich bei Đurđevac (S. Gergen), Győr (GIAVARIN), Komárno (Comaro), Krásna Hôrka (Chrasnahorka), Mukatschewe (Monkatsch), Senj (Zeng) und Szádvár (Sadwar) ; eine idente Namensform zwischen Cod, 8607 Han und Dresden Nr. 11 findet sich neben dem bereits erwähnten Ljubljana (siehe vorige Anm.) bei Bihać (Wihitsch). Völlig aus der Reihe fällt die Namensform Vywar für Nové Zámky.  – Siehe dazu unten Anhang 9.4, S.  462–465. 209 Dies lässt sich an den in den anderen Atlanten niemals vorkommenden Namensformen von Cirkvena (Zerqvena in Sclauonia), Đurđevac (S. Geörgen in Sclauonia), Győr (Giavarinivm), Koprivnica (Koprei- niz in Sclauonia), Krásna Hôrka (Khrasnahorka), Križevci (Krevtz in Sclauonia), Krupina (Kharpen) und Sárospatak (Scharospatak) ablesen, siehe dazu gleichfalls unten Anhang 9.4, S.  462–465. Open Access © 2017 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
Titel
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Untertitel
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
Autoren
Ferdinand Opll
Heike Krause
Christoph Sonnlechner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20210-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
586
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhalt
  2. Einleitung 9
  3. Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
  4. Wien als Festungsstadt 13
  5. Terminologie und Onomastik 14
  6. Internet 16
  7. Abbildungen 17
  8. Dank 17
  9. 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
    1. 1.1 Biografisches 21
      1. 1.1.1 Natale Angielini 23
      2. 1.1.2 Nicolò Angielini 29
      3. 1.1.3 Paolo Angielini 38
    2. 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
    3. 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
    4. 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
    5. 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
    6. 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
      1. 1.6.1 Die beiden Wiener Atlanten 59
        1. 1.6.1.1 ÖNB Cod. 8609 Han 60
        2. 1.6.1.2 ÖNB Cod. 8607 Han 65
      2. 1.6.2 Der Karlsruher Atlas 68
      3. 1.6.3 Die beiden Dresdner Atlanten 72
        1. 1.6.3.1 Dresden Nr. 11 72
        2. 1.6.3.2 Dresden Nr. 6 79
      4. 1.6.4 Beurteilung des kartografischen Gesamtwerks der Familie Angielini 82
  10. 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
  11. 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
    1. 3.1 Ungarn auf frühen Karten 101
    2. 3.2 Die frühe Wiener Stadtkartografie und ihre Stellung im internationalen Vergleich 111
  12. 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
    1. 4.1 Forschungsüberblick 127
    2. 4.2 Zu den Anfängen der neuen Festungstechnik 131
    3. 4.3 Zur Entwicklung der Festungstraktate 133
    4. 4.4 Zur Bedeutung von Festungstraktaten für das Schaffen der Angielinis 141
    5. 4.5 Festungsarchitektur und -technik aus der Sicht von Regenten 144
  13. 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
    1. 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
      1. 5.1.1 Zustand der Stadtbefestigung zum Zeitpunkt der Ersten Türkenbelagerung 147
      2. 5.1.2 Erste Ausbauphase 150
        1. 5.1.2.1 Bau der ersten Basteien, Reparaturen und Verbesserungen 150
        2. 5.1.2.2 Ausbau auf der Seite des Wienflusses 156
      3. 5.1.3 Zweite Ausbauphase von 1544 bis 1552/55 158
        1. 5.1.3.1 Überblick 158
        2. 5.1.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 163
        3. 5.1.3.3 Bastei bei den Predigern 166
        4. 5.1.3.4 Bastei beim Kärntner Tor 168
        5. 5.1.3.5 Obere Paradeisbastei 174
        6. 5.1.3.6 Untere Paradeisbastei 174
        7. 5.1.3.7 Erweiterung des Stadtgrabens 176
      4. 5.1.4 Dritte Ausbauphase von 1557 bis 1563 177
        1. 5.1.4.1 Überblick 177
        2. 5.1.4.2 Kurtinen 180
        3. 5.1.4.3 Elend- und Neutorbastei, Arsenal 181
        4. 5.1.4.4 Piattaforma 184
        5. 5.1.4.5 Biberbastei 186
        6. 5.1.4.6 Die Folgen der Finanzkrise 190
        7. 5.1.4.7 Arbeiten am Stadtgraben 193
        8. 5.1.4.8 Ausklingen der dritten Ausbauphase 194
    2. 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
      1. 5.2.1 Saisonales Bauen 197
      2. 5.2.2 Der ökologische Fußabdruck des Festungsbaus 203
        1. 5.2.2.1 Holz 204
        2. 5.2.2.2 Ressourcenknappheit führt zu Innovation 216
        3. 5.2.2.3 Die Nachfrage nach Brennholz – Versuch einer Schätzung 218
  14. 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
    1. 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
      1. 6.1.1 Die sogenannte »Schüttinselkarte« 222
    2. 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
      1. 6.2.1 Die Gewässertopografie im direkten Umland der Stadt 228
      2. 6.2.2 Die Vorstädte – ein Problem der Verteidigung 230
      3. 6.2.3 Die östlichen Vorstadtareale auf den »Angielini«-Plänen 234
      4. 6.2.4 Der Plan zur Umsiedlung der Vorstädte auf die »Insel« und die Rolle der Donau 239
    3. 6.3 Die Befestigung 250
      1. 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
      2. 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
      3. 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
      4. 6.3.4 Elendbastei 261
      5. 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
      6. 6.3.6 Neutorbastei 267
      7. 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
      8. 6.3.8 Piattaforma 268
      9. 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
      10. 6.3.10 Biberbastei 272
      11. 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
      12. 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
      13. 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
      14. 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
      15. 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
      16. 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
      17. 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
      18. 6.3.18 Stadtgraben 292
      19. 6.3.19 Resümee 293
    4. 6.4 Das Stadtinnere 294
      1. 6.4.1 Gebäudedarstellungen 296
      2. 6.4.2 Zusammenfassende Beobachtungen 304
  15. 7 Zusammenfassung und Summary 305
    1. 7.1 Zusammenfassung 305
    2. 7.2 Summary 308
  16. 8 Tafeln 313
  17. 9 Anhang 325
    1. 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
      1. 9.1.1 Landkarten und chorografische Karten 325
      2. 9.1.2 Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 344
    2. 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
    3. 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
    4. 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
    5. 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
    6. 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
    7. 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
  18. 10 Glossar 494
  19. 11 Verzeichnisse 499
    1. 11.1 Maße, Gewichte und Währung 499
    2. 11.2 Abkürzungen und Siglen 499
    3. 11.3 Verzeichnis der verwendeten Originalquellen und Literatur 500
      1. 11.3.1 Archiv- und Bibliotheksbestände sowie Archivbehelfe 500
      2. 11.3.2 Gedruckte Werke 502
    4. 11.4 Abbildungsverzeichnis 533
    5. 11.5 Register der Orts- und Personennamen 540
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