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280 | Heike Krause
anderen Obersten Zeugmeister oder anderem kaiserlichen Diener übergeben werden
sollte.173 Ein kleines Haus auf der Bastion blieb lange bestehen, das größere auf der
Kurtine ist in den Plänen des 18. Jahrhunderts nicht mehr dargestellt. Das kleine Haus
ist je nach Plan verschieden groß dargestellt und weist teilweise auch Nebengebäude
auf.174 Anstelle des größeren erscheint unmittelbar an der Kurtine ein Kommando-
und Wachquartier. Das kleine Haus ist als Wachhaus bezeichnet.175 Aufgrund dieser
173 KA, HKR Akten 15, Registratur, 1602 Juli 2, 167, fol. 9r. Auf der Unteren Paradeisbastei waren Bau-
tätigkeiten an einem Haus für den Zeugwart geplant : Zur erbauung aines jeden Obristen Zeügmaisters
Behaussung, auff der Vnndtern Paradeiß Pasteyen, ain 500 fl gelt verlag verordnen sollen (KA, HKR Akten
12 ; Nr. 28, 1602 September 7, fol. 4r).
174 Domenico Zenoi zeigt 1566 nur das Haus auf der Kurtine, Stromer von Reichenbach um 1595/1603
zwei kleine Gebäude auf der Bastion in anderer Positionierung, möglicherweise als Ergebnis zwischen-
zeitlicher Bautätigkeiten, der Schlierbach-Plan des Job Hartmann von Enenkel des frühen 17. Jahr-
hunderts beide Gebäude, die aber in keinem Zusammenhang zueinander stehen. Im Suttinger-Plan
von 1684 fehlt das Haus auf der Bastion, an die Kurtine schließt sich das Zeughaus-Handwerker-
Quartier an ; im Steinhausen-Plan von 1710 und im Walter-Plan von ca. 1750 fehlt bereits das Ge-
bäude auf der Kurtine (zu all den hier genannten Plänen siehe unten Anhang 9.7, S. 488–492 Nrr. 18,
22, 24, 25, 26 und 27).
175 Zum Beispiel : KA KPS GPA Inland C I α 1, Nr. 35 : Rapports Plan von der Festung Wienn, über die in
dem 1759ten Militar-Jahr daselbst gemachten Fortifications arbeith.
Abb. 59 : Abbruch der Überreste der Unteren Paradeisbastei, 1983.
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499