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nordöstl. Levice (siehe S. 387 Nr. 21) setzte es die hier gelegenen Grenzburgen wei-
ter nach Osten zu fort. Gemeinsam mit Nová Baňa/Königsberg, Banská Štiavnica/
Schemnitz, Banská Bystrica/Neusohl, Kremnica/Kremnitz, Ľubietová/Libethen und
Banská Belá/Dilln gehörte es zum Bund der sieben freien Bergstädte Oberungarns.
Ab 1505/06 wurde die Nikolauskirche errichtet, die auf unseren Plänen zu sehen ist
und heute unter Denkmalschutz steht (siehe : https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_
denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Pukanec /9.7.2015). 1564 waren hier 100
ungarische Fußsoldaten (»Trabanten«) stationiert (ÖStA, Kriegsarchiv, AFA 1564/2/
ad 10 Litt. a). – Auf der Josephinischen und der Franziszeischen Landesaufnahme
(www.mapire.eu /22.3.2015) sind nur mehr die Umrisse der Anlage zu erkennen.
Heute bezeichnen die Straßenzüge Dlhá (im Südwesten) und Krátka (im Nordosten)
annähernd diese Umrisse, der Hauptplatz der Siedlung mit der schon auf den An-
gielini-Darstellungen bezeugten Platzverbauung in Form eines Gebäudes heißt heute
»Friedensplatz« (Námestie mieru).
Datierung : Eine exakte Datierung der vier Grundrisse lässt sich nicht eruieren,
doch dürften die Darstellungen nach dem Vergleich mit dem sonstigen Material dieser
Atlanten am ehesten aus den frühen 1570er Jahren stammen.
Verfasser : Eine Zuweisung dieser vier Darstellungen an Nicolò Angielini ist nicht
möglich, doch lässt sich nach dem Überlieferungskontext ein Zusammenhang mit
dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini, angesichts der engeren Bezie-
hungen des Natale Angielini zu dieser Festung – er war am Ende seines Lebens Su-
perintendent der Bergstädterischen Grenze und residierte dabei vor allem in der hier
behandelten Festung (siehe oben S. 29) – vielleicht zu diesem vermuten.
Literatur : Pálffy, Anfänge, 20 f.; Hinweise zur historischen Entwicklung für den
des Slowakischen nicht Mächtigen in dem von der Carl von Ossietzky-Universität Ol-
denburg betreuten Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im öst-
lichen Europa, siehe : http://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/54381.html (22.4.2014).
Abbildung : Kisari Balla, Kriegskarten, 186 und 562 Nr. 303 (2) (Datierung auf
1572–1573 ; Zuweisung an Nicolò Angielini) ; Online-Digitalisat siehe oben S. 61
Anm. 186 (1).
32. Rijeka/St. Veit am Pflaum/Fiume mit der Burg Trsat (an der Kvarner-Bucht, Kro-
atien)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 10v (1). – ÖNB Cod. 8607 Han, fol. 3r
(2). – GLA Karlsruhe, fol. 12r Nr. 9 (3). – HStA Dresden Nr. 11, fol. 8v Nr. 5 (4). –
HStA Dresden Nr. 6, fol. 6r (auf 6r nachträglich paginiert mit 3) Nr. 2 (5). – Zum
Vergleich heranzuziehen ist auch der weitgehend idente kolorierte Grundriss von Ri-
jeka (FIUME) mit Umland sowie Schrägansicht der Burg Tersat (Trsat) in der Hand-
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499