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doch dürften sie nach dem Überlieferungszusammenhang wohl aus den frühen 1570er
Jahren stammen.
Verfasser : Eine Zuweisung an Nicolò Angielini ist nicht möglich, doch ist nach
dem Überlieferungskontext ein Zusammenhang mit dem kartografischen Schaffen der
Familie Angielini durchaus denkbar.
Literatur : Zur Geschichte von Šarišský hrad vgl. für den des Slowakischen und
Ungarischen nicht Mächtigen die durchaus qualitätvollen Hinweise auf https://
de.wikipedia.org/wiki/Burg_Scharosch (23.4.2014) ; in der sonst für dieses Buch her-
angezogenen Literatur wird die Festung nicht behandelt.
Abbildung : Kisari Balla, Kriegskarten, 189 und 570 Nr. 311 (3) (Datierung auf
1572–1573 ; Zuweisung an Nicolò Angielini) ; Online-Digitalisat siehe oben S. 61
Anm. 186 (1) und oben S. 65 Anm 203 (2).
34. Sárospatak/Patak (am Bodrog ostnordöstlich Miskolc nahe der heutigen ukraini-
schen und slowakischen Grenze mit der dort gelegenen Burg Rákóczi, Ungarn)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 57r (1). – ÖNB Cod. 8607 Han, fol. 31r
(2). – GLA Karlsruhe, fol. 56v Nr. 53 (3). – HStA Dresden Nr. 11, fol. 45v Nr. 39 (4).
Benennung : Die Form »SCHAROSPATAK« begegnet in Nr. (1), bei Nrr. (2) bis (4)
lautet der Name »SCHAROSPATOK«.
Beschreibung : (1) kolorierter geosteter Grundriss der unregelmäßigen rechteckigen
Festung mit kleinen Bastionen und mehreren an der Mauer innen angefügten Platt-
formen sowie der mit größerer Eckbastion geschützten Burg mit quadratischem Turm
in der Südostecke ; ringsum führender Wassergraben ; das Innere der Anlage unbebaut ;
weist eine Maßstabsleiste und Richtungspfeile auf. – (2) kolorierter gesüdeter Grund-
riss in grafisch besonders ausgefeilter Form ; sonst wie Nr. (1).
– (3) kolorierter gesüde-
ter Grundriss, wie Nr. (1).
– (4) kolorierter gesüdeter Grundriss, wobei der Turm in der
Südwestecke von eigenem Wassergraben umgeben ist ; sonst wie Nr. (1).
Historische Erläuterungen : Die hiesige Burg ist aufs Engste mit Geburt und Taufe
der hl. Elisabeth, der Tochter König Andreas’ II. von Ungarn, im Jahre 1207 verbunden.
Wohl erst im späten Mittelalter entwickelte sich im Anschluss an die Burg eine mit
Mauerring umgebene Siedlung, wie sie uns auf den hier behandelten Plänen bezeugt
ist. Die bis heute bestehende Anlage, die als einer der bedeutendsten Renaissancebauten
Ungarns geltende, nach ihren Besitzern ab dem frühen 17. Jahrhundert benannte Burg
Rákóczi, war im 16. Jahrhundert im Besitz verschiedener Adelsfamilien, darunter der
Perényi, die für den ab 1534 eingeleiteten Ausbau italienische Festungsfachleute, dar-
unter schon 1544 Felice da Pisa und später den 1573 hier verstorbenen Alessandro da
Vedano beriefen. Damals entstand der sogenannte »Rote Turm« (Name ab dem 17. Jahr-
hundert belegt) im Südosten der Anlage, der Wohn- und Wehrturm zugleich war und
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499