Seite - 451 - in Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert - Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
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hältnisse Auskunft : La Circonferentia della citta de Zagrabia sono passa 991 (südlich
der Oberstadt), zwischen Oberstadt und Kaptol : Della tera (!) al Capitl sono passa 162,
südlich von Kaptol : La circonferentia della fortezza della iesia (wohl : Chiesa ?) passa
364, im Nordteil von Kaptol (hier als borgo bezeichnet) : El borgo sono di circonferentia
passa 570 ; an der Befestigung von Kaptol mehrfach das Wort siepe, wohl Hinweis auf
die nicht gemauerte Befestigung dieses Stadtteils ; östl. von Kaptol zwei Teiche mit
Abfluss nach Süden ; Gelände im Umland plastisch dargestellt ; keine Maßstabsleiste,
aber Richtungspfeile. – (2) kolorierte genordete Schrägansicht in grafisch besonders
ausgefeilter Form, im Inneren der beiden Stadtteile keine Baublöcke und eine gerin-
gere Anzahl von Gebäudeansichten ; leicht abweichende Beschriftungen : Circonferen-
tia della cita d. Zagrabia sono p(assa) 991 con li fianchi ; Della cita al Capitl sono p(assa)
162 ; Circonferentia dela forteza dela Giesia (!) sono p(assa) 364 ; sonst wie Nr. (1). – (3)
kolorierte genordete Schrägansicht, im Inneren der beiden Stadtteile keine Baublöcke
und eine geringere Anzahl von Gebäudeansichten, keine Beschriftungen ; sonst wie Nr.
(2). – (4) kolorierte genordete Schrägansicht, im Inneren der Oberstadt (ZAGRABIA)
Baublöcke und Gebäudeansichten, im Inneren von Kaptol keine Baublöcke, aber etli-
che Gebäudeansichten, Beschriftungen leicht abgewandelt, aber inhaltlich gleich mit
Nr. (2), zusätzlich südlich der Oberstadt die auf die Richtung zum Fluss Save hinwei-
sende Beschriftung : Aprso (Apresso) la Saua ; sonst wie Nr. (1). – (5) kolorierte genor-
dete Schrägansicht, mit dem zusätzlichen Hinweis auf die nahe gelegene Save (Mezza
loga da lungo questa parte passa la Saua.) ; sonst ähnlich Nr. (4).
Historische Erläuterungen : Im Bereich des antiken Siedlungsgebietes der Andau-
tonier entwickelte sich seit dem 9. Jahrhundert zwischen dem Berg Medvednica und
dem Tiefland an der Save zunächst im Bereich des späteren Doms und der Siedlung
Kaptol eine slawisch-kroatische Siedlung namens Zagreb. König Ladislaus gründete
hier ein dem Metropoliten von Esztergom/Gran unterstelltes Bistum. Die Kathedrale
wurde 1217 eingeweiht. Nach einer Zerstörung wurde sie unter Bischof Stephan II.
(1225–47) wiederhergestellt, und auf ihn geht auch die Gründung des Dominikaner-
klosters St. Nikolaus in der südöstlich an den Dombereich anschließenden, außerhalb
gelegenen Vlaška-Siedlung (urprünglich vicus Latinorum = Siedlung der Italiener) zu-
rück, die auf den »Angielini«-Plänen nicht zu sehen ist. Der Tatareneinfall von 1241
brachte einen schweren Rückschlag, doch initiierte König Béla IV. unmittelbar danach
mit der am 16. November 1242 ausgestellten »Goldenen Bulle« die Anlage einer neuen
Siedlung, die nach ihrer Lage auf dem Hügel Gradec hieß und zur freien königlichen
Stadt erhoben wurde. Damit war die Doppelanlage von Zagreb
– Gradec und die Stadt
des Klerus (Kaptol) blieben bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts getrennte Verwaltungs-
einheiten – entstanden. Gradec erhielt mit der vor 1256 entstandenen Markuskirche
seine eigene Pfarre, 1257 war die Siedlung bereits befestigt. Später entstanden weitere
Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499