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456 | Ferdinand Opll
50. Zrinski Topolovac (südlich Koprivnica und östlich Križevci, Kroatien)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 85r (1).
– GLA Karlsruhe, fol. 28v Nr. 25
(2). – HStA Dresden Nr. 11, fol. 24v Nr. 21 (3). – HStA Dresden Nr. 6, fol. 19r (auf
19r nachträglich paginiert mit 11) oben, Nr. 18 (oberes Blattdrittel) (4). – Zum Ver-
gleich heranzuziehen ist auch die in Schwarzweiß gehaltene Schrägansicht dieser Fes-
tung (TOPLOVAZZA) mit ihrem Hügel in der Handschrift »Piante di fortezze d’Italia,
d’Ungheria, di Fiandra e di Francia« der Bayerischen Staatsbibliothek aus der Alten
Hofbibliothek zu München, fol. 48r oben, ohne Maßstabsleiste und Richtungspfeil
(http://codicon.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00019801,00100.html?prozent=1
/25.4.2014), aber irrtümlich mit einem nicht existierenden Ort »Toplovica« in Kro-
atien identifiziert. – Zum Vergleich heranzuziehen ist des Weiteren ein Grundriss
im Kriegsarchiv Stockholm (Handritade kartverk Nr. 23/14), abgebildet bei Kisari
Balla, Törökkori várrajzok Stockholmban, 78 Abb. 14, der von Kisari Balla, ebd.,
49, ins 17. Jahrhundert gesetzt wird, im Verzeichnis des Stockholmer Kriegsarchivs
(siehe oben S. 345) zu »1650 ?–1699 ?«.
Benennung : Die Benennung bei Nrr. (1) bis (3) lautet »TOPLOVAC«, bei Nr. (4)
Topplovazza.
Beschreibung : (1) kolorierte, grafisch besonders ausgefeilt ausgeführte Schrägan-
sicht einer mit Palisadenbefestigung und einem gemauerten Torturm geschützten
Festung auf plastisch dargestellter Anhöhe, über die der Weg zur Festung über eine
Brücke über den an dieser Seite verlaufenden trockenen Graben führt ; im Inneren
sechs Häuser und ein mächtiger Vierkanthof mit zusätzlichem Graben und Brücke
darüber ; weist weder eine Maßstabsleiste noch Richtungspfeile auf. Diese Schräg-
ansicht entspricht in ihrer spezifisch grafischen Ausführung den im ÖNB Cod. 8607
Han enthaltenen Darstellungen und stammt ursprünglich auch aus diesem (siehe dazu
oben S.
63).
– (2) grafisch etwas einfacher gestaltet ; sonst wie Nr. (1).
– (3) der Graben
ist blau dargestellt, aber sicher kein Wassergraben ; sonst wie Nr. (2).
– (4) äußerst grob
gestalteter, einfacher Grundriss mit dargestellter Geländeform ; sonst wie Nr. (1).
Historische Erläuterungen : In der für die vorliegende Studie herangezogenen Li-
teratur wird Zrinski Topolovac kaum behandelt. Die Festung lag nach Ausweis der
Karten von Kroatien und Slawonien in der Wiener wie der Karlsruher Überlieferung
(oben S.
327 Nr. 2.1 und S.
337 Nr. 4.5) nahe der Grenze zu den osmanisch beherrsch-
ten Territorien. Nach dem Regierungsantritt Maximilians II. (1564) war in diesem
Raum der italienische Festungsbaufachmann Francesco Tebaldi mit der Oberaufsicht
der Arbeiten betraut. Auf dessen Berichte hin ordnete der Kaiser mit Schreiben vom 6.
Oktober 1567 eine Ausbesserung der hiesigen Brücke an ; 1572 war in Zrinski Topo-
lovac ein Burggraf mit neun Knechten stationiert. – Auf der Josephinischen Landes-
aufnahme findet sich mit der Nennung von Sztari Grad (= Alte Burg) ein Hinweis auf
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Titel
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Untertitel
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Autoren
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 586
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499