Seite - 103 - in Zeitwesen - Autobiographik österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft 1900–1945
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2.1 Alfred Kubin – ein autobiographical life | 103
Erstveröffentlichung Entsprechung in: Alfred Kubin, Aus
meinem Leben. Gesammelte Prosa
mit 73 Abbildungen. Hg. von Ulrich
Riemerschmidt, München 1974.
Alfred Kubin, Aus meinem Leben. Lebensbeschreibung
als Einleitung, in: Alfred Kubin, Sansara. Ein Cyklus ohne
Ende, München, Leipzig o.J. [1911], 1–33. Kap. I–II, 7–44
Alfred Kubin, Aus meinem Leben, in: Alfred Kubin, Die
andere Seite. Ein phantastischer Roman. Mit einer Selbst-
biographie des Künstlers, 52 Abbildungen und einem Plan,
München, Berlin o.J. [1918], IX–LXI. Kap. I–III, 7–59
Alfred Kubin, Dämonen und Nachtgesichte. Mit einer
Selbstdarstellung des Künstlers und 130 Bildtafeln, Dresden
1926, 5–58. Kap. I–IV, 7–74
Alfred Kubin, Mein Werk. Dämonen und Nachtgesichte.
130 Bildtafeln mit einer Autobiographie, fortgeführt bis
1931, Dresden 1931, 3–4.
Anders als bei den bisherigen Fortsetzungen wurde der neu
verfasste Abschnitt hier dem bisherigen Text vorangestellt. Kap. I–V, 7–76
Geschrieben für die geplante, aber nicht veröffentliche Neu-
auflage von Alfred Kubin, Die andere Seite (1946) Kap. VI, 77–82
Verfasst 1952 Kap. VII, 82–84
Tabelle 3: Entstehungs- und Editionsübersicht Alfred Kubin, Aus meinem Leben. Eigene Darstellung
Resümierend
Soll ein Resümee gezogen werden zu Alfred Kubins Autobiographie „Aus meinem
Leben“ ist dies kein einfaches Unterfangen. Für die Biographieforschung erweist
sich Kubins Autobiographie als reicher Fundus. Die komplexe Genese, der hohe
Grad an Reflexionsfähigkeit und die literarische Begabung des Autors zeichnen Ku-
bins Lebensbeschreibung aus, gleichzeitig ist der Text mit seiner nachhaltigen Re-
zeptionsgeschichte ein Paradebeispiel für die gelungene Inszenierung eines Künst-
lers durch autobiographische Konstruktion. Eine quellenkritische Lektüre, die für
jede Autobiographie gelten sollte, ist für „Aus meinem Leben“ unerlässlich. Viele
Mythen der Kubinbiographik verdanken sich einem geradezu eklatanten Mangel an
Quellenkritik, basierend – insbesondere bei zeitgenössischen, Kubin nahestehenden
Biographen – auf einer kritiklosen Heldenverehrung. Für Kubins Autobiographie
scheint Volker Depkats Diktum zur Relevanz autobiographischer Quellen beson-
Open-Access-Publikation im Sinne der Lizenz CC BY 4.0
Zeitwesen
Autobiographik österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft 1900–1945
- Titel
- Zeitwesen
- Untertitel
- Autobiographik österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft 1900–1945
- Autor
- Birgit Kirchmayr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-23310-7
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 468
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 11
- Fragestellung und Ausgangsthesen 11
- Theoretische Bezugsrahmen 14
- Quellen 17
- „Zeitwesen“ oder: die ProtagonistInnen 20
- 1 Auto/Biographieforschung – KünstlerInnenforschung 33
- 2 KünstlerInnen über sich 79
- 2.1 Alfred Kubin – ein autobiographical life 80
- 2.2 Oskar Kokoschka – der biographische „Jongleur“ 105
- 2.3 Aloys Wach – Selbstbespiegelungen eines Suchenden 136
- 2.4 Erika Giovanna Klien – Autobiographische Fragmente 150
- 2.5 Margret Bilger – Autobiographisches wider Willen 164
- 2.6 Erstes Resümee oder: Wie KünstlerInnen über sich schreiben und dabei „biographische Formeln“ verwenden 175
- 3 KünstlerInnen und gesellschaftliche Diskurse 179
- 3.1 Der Geschlechterdiskurs des frühen 20. Jahrhunderts 180
- 3.1.1 Alfred Kubin und die Misogynie der Moderne 185
- 3.1.2 „Mörder, Hoffnung der Frauen“: Oskar Kokoschka und die (modernen) Amazonen 206
- 3.1.3 Erika Giovanna Klien – schwierige Emanzipationswege einer „neuen“ Frau 214
- 3.1.4 Zerrissenheit und Identitätssuche – Geschlechterbilder bei Margret Bilger 220
- 3.2 Geschwindigkeit – Fortschrittseuphorie versus Kulturpessimismus 232
- 3.2.1 Alfred Kubins Traumstadt „Perle“ als Versuchsstation der Fortschrittsverweigerung 236
- 3.2.2 „Im Riesengefängnis New York“: Erika Giovanna Klien und ihr Verhältnis zu Stadt, Geschwindigkeit und Technik 245
- 3.2.3 Der Rückzug aufs Land: Alfred Kubin und Margret Bilger 256
- 3.2.4 „Haste nicht und raste nie. Sonst hastet die Neurasthenie“: ein Exkurs zum Nervendiskurs 264
- 3.3 Esoterik – Spirituelle Sinnsuche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert 271
- 3.4. Zweites Resümee oder: Welche Diskurse der Moderne die KünstlerInnen bewegten 308
- 3.1 Der Geschlechterdiskurs des frühen 20. Jahrhunderts 180
- 4 KünstlerInnen und Politik – Von der Monarchie bis zum Nationalsozialismus 313
- 4.1 Die Legende vom unpolitischen Künstler – Zum Verständnis von Kunst und Politik bis 1945 315
- 4.2 Erster Weltkrieg und das Ende der k. u. k. Monarchie 319
- 4.3 Zwischen den Kriegen: Revolution(en), Republik(en), „Ständestaat“ 349
- 4.3.1 Der „Kunstlump“ – Oskar Kokoschka und die (deutsche) Revolution 353
- 4.3.2 Aloys Wach und die Münchner Räterepublik 360
- 4.3.3 Aus der Distanz: Erika Giovanna Klien und die österreichische Zwischenkriegszeit 368
- 4.3.4 „Weil ich nicht in der Vaterlandspartei bin“: Positionen zum „Ständestaat“ bei Oskar Kokoschka und Alfred Kubin 373
- 4.4 Nationalsozialismus 382
- 4.4.1 „… diese stummen Geister der Auflehnung“: Alfred Kubin und der Nationalsozialismus 385
- 4.4.2 Oskar Kokoschka: Selbstbildnis eines „entarteten“ Künstlers 397
- 4.4.3 „22° Waage“: Aloys Wach und der Nationalsozialismus 404
- 4.4.4 „… hätte ich aber die conträren Gesinnungen“: Margret Bilger und der Nationalsozialismus 409
- 4.5 Drittes Resümee oder: Wie politisch waren die „unpolitischen“ KünstlerInnen? 422
- Dank 426
- Abkürzungsverzeichnis 428
- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 429
- Quellen- und Literaturverzeichnis 431
- Archive und Sammlungen 431
- Zeitungen/Zeitschriften/Jahrbücher 432
- Literatur und gedruckte Quellen 432
- Personenregister 463