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2. Theorie und Methode
2.1 VERGNÜGEN
Das folgende Kapitel legt einen Grundstein der Arbeit, indem es die zentrale Un-
tersuchungskategorie „Vergnügen“ konkretisiert.1 Dieser Begriff taucht als Leit-
kategorie und Schlagwort in verschiedenen sozial- und kulturwissenschaftlichen
Studien auf2 und auch seine Einbindung in historische Ab- und Aufwertungsdis-
kurse rund um populäre Kulturen wurde bereits beschrieben.3 Inwiefern er aber
spezifische analytische Perspektiven eröffnet, blieb bisher ungeklärt. Die folgen-
de Konzeptualisierung ist bewusst allgemein gehalten, so dass sie auch über den
Untersuchungsgegenstand ludisch-virtuelle Gewalt hinausgehend angewendet
werden kann. Sie soll festlegen, welches spezifische Erkenntnisinteresse sich hin-
ter dem Vorhaben verbirgt, einen populärkulturellen Prozess als Vergnügen zu
1 | Einige der folgenden Anmerkungen finden sich bereits in Christoph Bareither: Vergnü-
gen als Doing Emotion. In: Kaspar Maase u.a. (Hg.): Medien – Macher – Publika. Beiträge
der Europäischen Ethnologie zu Geschmack und Vergnügen. Würzburg 2014, S. 36-49;
Ders.: Wie ethnographiert man Vergnügen? Zur Erforschbarkeit von Erfahrungsqualitäten.
In: Ders./Kaspar Maase/Mirjam Nast (Hg.): Unterhaltung und Vergnügung. Beiträge der
Europäischen Ethnologie zur Populärkulturforschung. Mit einem Vorwort von Hermann
Bausinger. Würzburg 2013, S. 196-209.
2 | Vgl. beispielsweise Udo Göttlich/Rainer Winter (Hg.): Politik des Vergnügens. Zur Dis-
kussion der Populärkultur in den Cultural Studies. Köln 2000; Michael Heinlein/Katharina
Sessler (Hg.): Die vergnügte Gesellschaft. Ernsthafte Perspektiven auf modernes Amü-
sement. Bielefeld 2012; Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Frankfurt a.M. vierte
Aufl. 2007; Ders.: Die Menge als Attraktion ihrer selbst. Notizen zu ambulatorischen
Vergnügungen. In: Sacha Szabo (Hg.): Kultur des Vergnügens. Kirmes und Freizeitparks
– Schausteller und Fahrgeschäfte. Facetten nicht-alltäglicher Orte. Bielefeld 2009, S. 13-
27; Marcus Merkel/Ulrike Häußer (Hg.): Vergnügen in der DDR. Berlin 2009.
3 | Vgl. Jens Wietschorke: Vergnügen. Zur historischen Semantik eines bildungsbürger-
lichen Konzepts. In: Christoph Bareither/Kaspar Maase/Mirjam Nast (Hg.): Unterhaltung
und Vergnügung. Beiträge der Europäischen Ethnologie zur Populärkulturforschung. Mit
einem Vorwort von Hermann Bausinger. Würzburg 2013, S. 48-60.
Gewalt im Computerspiel
Facetten eines Vergnügens
- Title
- Gewalt im Computerspiel
- Subtitle
- Facetten eines Vergnügens
- Author
- Christoph Bareither
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3559-5
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 370
- Keywords
- Gewalt, Videospiele, Mediensoziologie, Computerspiel, Kulturanthropologie
- Category
- Medien
Table of contents
- 1. Einleitung 7
- 2. Theorie und Methode 15
- 3. Virtuell-körperlich 93
- 4. Kompetitiv und kooperativ 199
- 5. Dramatisch und deviant 247
- 6. Ambivalent 297
- 7. Zusammenfassung und Ausblick 321
- Literatur und Anhang 333
- Literatur 333
- Verzeichnis der zitierten Computerspielzeitschriftenbeiträge 353
- Verzeichnis der zitierten YouTube-Videos 359
- Verzeichnis der geführten Interviews 364