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12 Akteure in Agrarsystemen
zusammen mit Gustavo Corni ein viel beachtetes Standardwerk zur Agrar- und
Ernährungswirtschaft publizierte,13 und in der DDR Joachim Lehmann, der für
den agrarhistorischen Abschnitt der monumentalen Kriegswirtschaftsgeschichte
von Dietrich Eichholtz verantwortlich zeichnete.14 Verwies die ältere Forschung
auf die kriegswirtschaftlichen Triebkräfte der Agrar- und Ernährungspolitik,15
so betonen neuere Arbeiten die Radikalisierung durch das Bündel aus Rassis-
mus und Technokratie, etwa in der ländlichen Raumplanung,16 bei Ausbeutung
und Völkermord in den besetzten Gebieten Europas,17 im ländlichen Zwangsar-
beitseinsatz18 und in der „Arisierung“ land- und forstwirtschaftlichen Grundbe-
sitzes.19 Neben Politik und Wirtschaft wurden zunehmend kulturelle Bereiche
der Nazifizierung, etwa Massenmedien20 und Agrarwissenschaften,21 beleuchtet.
Eine aktuelle Zusammenschau von Gesine Gerhard umreißt die Nazifizierung
des Agrar- und Ernährungssystems im „Dritten Reich“ mit einem Fokus auf die
„Hungerpolitik“.22
Abbildung 1.1 : Forschungsansätze zur nationalsozialistischen Agrargesellschaft
Quelle : eigener Entwurf.
Aktion Reaktion Interaktion
Resistenz
Kräftefeld
Beziehungsmuster
Nazifizierung
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937