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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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31Instrumente der Feldvermessung forstwirtschaftlicher Bevölkerung umfassten 27, 72 oder 90 Prozent aller Gemein- den sowie 14, 44 oder 64 Prozent der gesamten Einwohnerschaft. Dabei handelte es sich durchwegs um Kleingemeinden mit durchschnittlichen Einwohnerzahlen von 452, 609 oder 1.061 Personen. Da ein Teil der nicht der Land- und Forstwirt- schaft zugerechneten Bevölkerung, etwa Handwerker-, Kleinhäusler- und Arbei- terbauernfamilien, Zugang zu Eigen- oder Pachtland hatte, lagen die tatsächlichen Anteile der agrarisch tätigen Bevölkerung höher als die in der Volkszählung 1939 ausgewiesenen. Die Agrargesellschaft bildete in Niederdonau somit kein Randphä- nomen, sondern einen zentralen Zusammenhang des Alltagslebens.148 Tabelle 1.2 : Gemeinden nach land- und forstwirtschaftlicher Wohnbevölkerung in Niederdonau 1939 Agrar- quote Gemeinden Wohn bevölkerung Agrar bevölkerung Durchschnittsgröße Anz. % Anz. % Anz. % Wohn-bev. Agrarbev. 0–24 % 185 10 596.017 36 64.167 9 (3.222) (347) 25–49 % 326 18 345.858 21 131.945 19 1.061 405 50–74 % 827 45 503.819 30 322.279 46 609 390 75–100 % 500 27 225.764 14 182.505 26 452 365 Gesamt 1.838 100 1.671.458 100 700.896 100 (909) 381 Anmerkung : Eingeklammerte Werte sind nicht signifikant. Quelle : eigene Berechnungen nach Statistisches Reichsamt (Hg.), Ergebnisse. Grundsätzlich spricht für die Wahl Niederdonaus die Vielgestaltigkeit dieses Ag- rarraumes, die von pannonischen bis zu alpinen, von zentrumsnahen zu peripheren, von klein- und gutsbetrieblich zu mittel- und großbäuerlich geprägten Regionen reicht. Pragmatisch gesehen bildet die trotz mancher Lücken günstige Quellenlage ein weiteres Auswahlkriterium. Beide Bedingungen ermöglichen vergleichende Lokal- und Regionalstudien, die ein breites Spektrum an Agrarsystemen abde- cken ; über den Vergleich der lokalen und regionalen Fälle hinsichtlich ihrer Ge- meinsamkeiten und Unterschiede können überregional gültige Erkenntnisse ge- wonnen werden. Die Auswahl der Untersuchungsregionen erfolgte ebenfalls nach grundsätzli- chen und pragmatischen Erwägungen : der bestmöglichen Abdeckung des Spek- trums der Agrarsysteme und der hinreichenden Verfügbarkeit entsprechender Quellenbestände. Zunächst war geplant, vier Untersuchungsregionen auszuwäh- len und zu vergleichen. Die Archivrecherchen ergaben jedoch, dass nicht alle zen-
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Schlachtfelder
Untertitel
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Autor
Ernst Langthaler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
948
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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