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231„Grundstücksverkehr“
vor Ort
Flachland südlich der Donau, leichte bis deutliche Rückgänge. Steigende Anteile
von Ackerland sowie Wein- und Nutzgärten auf Kosten von Grasland und Wald
in den meisten Regionen signalisieren das Bestreben, die Kulturfläche intensiver
zu nutzen. Auch die Ausdehnung des Hackfruchtanbaus im Pannonischen Flach-
und Hügelland sowie des Futteranbaus im Alpengebiet lassen auf Intensivierungs-
ansätze – im ersten Fall der Boden-, im zweiten Fall der Viehnutzung – schlie-
ßen. Die Bodennutzungsintensitätszahlen, die sich nur auf die landwirtschaftliche
Nutzfläche beziehen, erfuhren jedoch
– abgesehen vom Anstieg im Flachland süd-
lich der Donau
– keine wesentlichen Veränderungen. Obwohl diese Ergebnisse von
Buchführungsbetrieben selbst vom Reichsnährstand als keineswegs repräsentativ
für die Gesamtheit der Betriebe angesehen wurden,318 lassen sie den Effekt des
Tabelle 3.12 : Kulturflächenentwicklung in der Landesbauernschaft Donauland
1938/39–1939/40
Merkmal Pannon.
Flach- und
Hügelland Weinbau-
gebiete Flachland
südl. der
Donau Hügelland
südl. der
Donau Bergland
des böhm.
Massivs Voralpen
BF (ha) 22 35 10 14 25 21 21 24 23 23 51 48
KF (ha) 22 35 10 13 25 20 21 24 23 22 51 48
LNF (ha) 21 34 10 13 22 17 17 19 17 16 20 22
Ackerland (%) 91 94 77 77 63 64 47 46 46 45 6 9
Wein- und Nutzgär-
ten (%) 3 1 11 13 0 1 – – – – – –
Grasland (%) 3 2 5 7 23 20 36 35 28 28 33 36
Wald (%) 3 3 7 3 14 15 17 19 26 28 61 55
Getreide (%) 60 61 60 58 60 61 65 68 64 64 70 64
Hackfrüchte (%) 22 23 21 20 23 22 16 14 17 17 14 13
Futterbau (%) 18 15 20 23 16 17 18 17 17 18 16 24
Brache (%) 0 1 – – 1 – 1 1 2 1 – –
Bodennutzungs-
intensität 146 145 174 172 117 125 93 92 100 99 62 64
Quelle : Landesbauernschaft Donauland (Hg.), Buchführungsergebnisse, 12.
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937