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527Bindeglied
zwischen Führung und „Landvolk“ ?
behalten ?131
– und die Ehrung von Nationalkünstlern
– Dichter des deutschen Land-
volks. Heinrich Sohnrey 80 Jahre alt132
– bis zu Appellen an die bäuerliche Leistungs-
bereitschaft – Der Wille zur Leistung. Anruf des Reichsbauernführers an das deutsche
Landvolk.133 Unverkennbar setzt die Wochenblatt-Redaktion hier einen Tausch
symbolischer gegen materielle Güter in Szene : Die Führung gibt dem „deutschen
Landvolk“ die ihm gebührende Ehre, woraufhin das „deutsche Landvolk“ der
Führung Gegengaben wie die Leistungsbereitschaft in der „Erzeugungsschlacht“
schuldet
– ein unausgewogener Gabentausch, der jedoch gemäß der Wertmaßstäbe
des Wochenblatt-Diskurses ausgeglichen bilanzierte.134
Innerhalb dieses inszenierten Gabentausches spielen die Modalverben „kön-
nen“, „sollen“ und – vor allem vom Jahresanfang 1939 bis zur Jahresmitte 1940 –
„müssen“ eine wichtige Rolle. Während dieser eineinhalb Jahre wurde ein breites
Spektrum an Erfordernissen als Muss dargestellt ; dabei ging es zumeist um den
richtigen Zeitpunkt : Anträge stellen, Feldarbeiten durchführen, Pflanzenschäd-
linge und Tierkrankheiten bekämpfen, den Hof übergeben und so fort. Kurz, Das
Abbildung 6.4 : Schlüsselbegriffe in den Überschriften des Wochenblatts
1938–1944
Anmerkung : Die Prozentsätze beziehen sich auf die Zahl aller Wortnennungen im jeweiligen Quartal.
Quelle : eigene Berechnungen (Datenbasis : 19.975 Wortnennungen) nach WBLBDL 1/1938–52/1942 ;
WBLBND 1/1943–36/1944.
Bauer
Landwirt Deutschland
Ostmark Nieder-donau
können sollen
müssen
neu
mehr
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National- sozialismus
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Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937