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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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580 Ordnung und Chaos des Marktes Tabelle 7.1 : Durchschnittliche landwirtschaftliche Erzeugerpreise in Niederdonau 1938/39–1944/45 Jahr 1938/39 25,50 17,95 6,88 3,50 0,94 1,07 0,18 1939/40 24,20 17,58 6,56 3,30 0,92 1,13 0,18 1940/41 23,36 18,12 6,06 3,20 0,92 1,10 0,18 1941/42 23,40 18,16 6,86 3,50 0,92 1,19 0,18 1942/43 23,51 18,90 7,10 3,68 0,92 1,32 0,18 1943/44 23,68 18,93 7,37 4,00 1,02 1,39 0,18 1944/45 23,40 17,90 7,36 4,00 1,20 1,40 0,18 Index 1944/45 (1938/39 = 100) 92 100 107 114 128 131 100 Quelle : LBG (Hg.), Lage 1946/47, 17. Am Getreide können wir die räumliche und zeitliche Differenzierung der Preisre- gulation durch den Reichsnährstand nachvollziehen.51 Per Verordnung erfolgte im Dezember 1938 eine Getreidepreisregelung, die der Agrarökonom Ludwig Löhr als Vorsitzender des Getreidewirtschaftsverbandes Ostmark als endgültige „Lö- sung des Preisproblems“ rühmte : „Der Bauer erhält für sein zu Markt gebrachtes Getreide den gerechten Preis, um den ihn, im Gegensatz zu früher, weder eine Ge- treidespekulation noch eine falsch betriebene Vorratspolitik betrügen können.“52 Der Autor hob die Vorteile der neuen Preisordnung von den angeblichen Nachtei- len der „chaotischen“ Preisentwicklung in den 1920er und 1930er Jahren, der „Sys- temzeit“, ab. Dabei unterschied er drei Gruppen bäuerlicher Betriebsbesitzer/-in- nen : jene Mittel- und Großbauern, die, „restlos vom Gewinnstreben beseelt“, dem Auf und Ab der Preise „nachjagten“ und ihre Betriebe einmal in die eine, einmal in die andere Richtung umstellten ; jene Klein- und Mittelbauern, die „bei konser- vativer Einstellung“ und unabhängig von der Preisentwicklung an ihrer traditio- nellen Wirtschaftsweise festhielten ; schließlich jene zahlenmäßig größte Gruppe, die durch die Kombination vielfältiger Betriebszweige einen Mittelweg zwischen diesen Extremen beschritt : „Sie hielten insbesondere fest an dem notwendigen, in jedem Betrieb klar bestimmten Verhältnis zwischen Feldbau und Viehhaltung, so daß einerseits durch genügende Stallmistmengen die Erhaltung der Bodenfrucht- barkeit bei einem Minimum an Kaufdünger gewährleistet war, andererseits an-
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Schlachtfelder
Untertitel
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Autor
Ernst Langthaler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
948
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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