Seite - 605 - in Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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605Öffentliche
Bewirtschaftung, privates Wirtschaften
der Mitwisser/-innen und Mittäter/-innen sowie von der Verschwiegenheit ge-
genüber wenig vertrauenswürdigen Akteuren aus dem engeren Umkreis. Zudem
verfügten die Verurteilten häufig über weiter gespannte Beziehungsnetzwerke,
die zwar nicht zum Zweck der Schattenwirtschaft geknüpft, doch dafür genutzt
wurden. Der Netzwerkcharakter dieser Fälle äußerte sich in der Zahl der Ange-
klagten des jeweiligen Sondergerichtsverfahrens, die auffallend oft fünf oder mehr
Personen umfasste. Die Eigenart der „Schleichhändler“-Netzwerke beleuchten die
folgenden drei Fälle aus verschiedenen Regionen Niederdonaus.
Abbildung 7.6 : Tauschnetzwerk von Konrad Oberhuber aus Inzersdorf, Kreis
St. Pölten, 1940
Quelle : WStLA, Sondergericht, Verfahrensakten, SHv 8370/47, Urteil des SG beim LG St. Pölten
vom 5.12.1940. Konrad Oberhuber
Bauer (früher auch Gastwirt und
Viehhändler) in Inzersdorf
Bauer in Fugging
Gastwirt in Wien
Gastwirt in Wien
Hilfsarbeiter in Wien weitere Abnehmer/-innen
Gasthauspächterin
in Inzersdorf
Bauer in Anzenberg
Angeklagte/-r
Produktfluss
Verwandtschaft
Wohnort
nähere Umgebung
fernere Umgebung
fett
Vermittler in
Inzersdorf
Vermittler in
Walpersdorf
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937