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651„Kriegserzeugungsschlacht“
vor Ort
terscheidung : „Baut mehr Oelfrüchte – aber nur dort, wo sie hinpassen !“ Weitere
Unterscheidungen offenbaren die Anbauanleitungen zu den Ölfruchtarten ; am
Raps- und Rübsenanbau können wir sie im Detail erkunden. Ein wesentliches Ele-
ment ist die Pflanze selbst, die mehr
– so der Raps
– oder weniger
– so die Rübsen,
der „anspruchslosere Bruder des Rapses“ – Ansprüche stelle : Ersterer erfordere
gute Weizenböden, Letzterer „nimmt auch mit schlechteren Böden vorlieb“ ; die
Früchte drängen auf eine rechtzeitige Räumung des Feldes, damit sie noch vor dem
Wintergetreide angebaut werden können ; beide „verlangen ein tief gelockertes und
gut hergerichtetes Saatbeet“ ; die Pflanze – an anderer Stelle als „ausgesprochener
Düngerfresser“184 bezeichnet – erfordere außer einer „guten Stallmistdüngung“
pro Hektar etwa 750 Kilogramm an Kali-, Phosphor- und Stickstoffdünger ; da
beim Anbau die Vorgaben über Gewicht, Saatbreite und -tiefe des Saatguts ge-
nau einzuhalten seien, empfehle sich die Verwendung einer Sämaschine sowie die
Verwendung „bewährte[r] Sorten“ ; die Pflege der Kulturen erfordere mehrmali-
ges Hacken, am besten mit dem Vielfachgerät ; Wanderbienenstöcke in der Nähe
Abbildung 7.28 : Schaubild auf einem Flugblatt im
Wochenblatt der Landesbauernschaft Donauland 1940
Quelle : WBLBDL 19/1940, beiliegendes Flugblatt, o.P.
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937