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657„Kriegserzeugungsschlacht“
vor Ort
träge dem Bezirksdurchschnitt erheblich nach, während die Kartoffelernten meist
Durchschnittsergebnisse erbrachten. Die übrigen Beispielbetriebe lagen leistungs-
mäßig nahe beisammen : Die Getreide- und Hackfruchterträge auf dem Ackerbäu-
erinnen-Betrieb, der von der Ehefrau des zum Militär eingerückten Raimund Eder
in Raggendorf geführt wurde, schwankten um den Bezirksdurchschnitt ; doch die
Milcherträge lagen, mit Ausnahme von 1943, deutlich darüber. Überdurchschnitt-
liche Milchleistungen erzielte bisweilen auch der Zuckerrübenbauern-Betrieb von
Martin Holzer in Auersthal ; die Ackererträge bewegten sich knapp unter oder
über dem Durchschnitt. Nahe an den Durchschnittserträgen rangierten die Leis-
tungen des Kleinbauernfamilien-Betriebes von Leopold Fürst in Auersthal.
Tabelle 7.14 : Produktivität der (unter-)bäuerlichen Beispielbetriebe in der
Region Matzen 1941–1944
Agrarsystem 1941 1942 1943 1944
Ackerbäuerinnen (Frau von Raimund Eder, Raggendorf)
Roggen (dz/ha) 14 8 15 16
Gerste (dz/ha) 12 20 13 15
Hafer (dz/ha) 14 20 15 15
Kartoffeln (dz/ha) 200 120 75 80
Futterrüben (dz/ha) 200 320 80 300
Milchleistung (kg/Kuh) 1.730 2.318 900 1.837
Kleinbauernfamilien (Leopold Fürst, Auersthal)
Roggen (dz/ha) 11 16 8 14
Weizen (dz/ha) 13 19 9 15
Gerste (dz/ha) 25 17 12 10
Kartoffeln (dz/ha) 75 80 60 75
Futterrüben (dz/ha) 200 66 210 120
Milchleistung (kg/Kuh) 1.000 1.000 1.700 1.600
Weinhauerfamilien (Johann Futterknecht, Raggendorf)
Roggen (dz/ha) 6 3 16 12
Weizen (dz/ha) 6 3 16 12
Kartoffeln (dz/ha) 120 100 35 100
Futterrüben (dz/ha) k.A. k.A. k.A. k.A.
Zuckerrübenbauern (Martin Holzer, Auersthal)
Roggen (dz/ha) 11 15 13 12
Weizen (dz/ha) 17 20 21 15
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937