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680 Ordnung und Chaos des Marktes
registriert ; Waldbau, Milch und Rinderzuwachs waren die maßgeblichen Ertrags-
quellen. Auffällig ist der Gesamtrückgang der Roherträge im ersten Kriegsjahr, der
sich aufgrund der Futtermittelknappheit am schärfsten in den auf Schweinemast
eingestellten Betriebsformen des pannonischen Gebiets zeigte. Im Gegenzug stieg
der Anteil der vermarkteten Erzeugnisse am Rohertrag auf Kosten der Selbst-
versorgung in einigen Betriebsformen, offenbar ein Effekt der mit Kriegsbeginn
einsetzenden Zwangsbewirtschaftung.223
Tabelle 7.25 : Rohertrag von Buchführungsbetrieben in der Landesbauernschaft
Donauland 1938/39–1939/40
Merkmal Pannon.
Flach- und
Hügelland Weinbau-
gebiete Flachland
südl. der
Donau Hügelland
südl. der
Donau Bergland
des böhm.
Massivs Voralpen
RM je ha Betriebsfläche
Feldbau 259 345 154 163 192 164 79 81 60 57 8 9
- Getreidebau 188 187 132 103 119 104 69 71 50 48 6 7
- übriger Feldbau 71 159 23 60 73 59 10 10 10 9 2 3
Obstbau 2 3 4 14 30 45 26 15 7 9 5 6
Weinbau 27 11 387 440 0 0 – – – – – –
Waldbau 5 2 6 5 20 24 29 31 27 20 29 22
Tierhaltung 259 186 309 178 323 334 253 259 162 161 78 82
- Pferde 12 7 46 17 10 15 5 7 3 10 4 3
- Rinderzuwachs 47 20 58 42 62 72 82 69 58 50 29 40
- Milch 88 104 80 58 89 118 69 94 33 37 26 22
- Schweine 96 45 104 46 143 107 80 74 55 50 14 11
- Geflügel/Eier 17 10 21 13 19 22 16 13 11 12 5 5
- Sonstiges – 0 0 3 0 1 1 1 1 1 1 2
Sonstiges 22 10 27 32 35 24 20 24 15 12 9 11
Rohertrag 574 558 888 832 601 591 408 409 271 259 129 130
- Markterz. (%) 84 91 83 86 80 77 73 77 72 70 74 74
- Selbstvers. (%) 16 9 17 4 20 23 27 23 28 30 26 26
Quelle : Landesbauernschaft Donauland (Hg.), Buchführungsergebnisse, 17.
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937