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686 Ordnung und Chaos des Marktes
den Markt bezogene Lebenshaltung der Familienangehörigen ; hingegen bleibt der
Selbstversorgungsanteil an der Lebenshaltung ebenso unberücksichtigt wie der über
die Lebenshaltungskosten hinausgehende Lohnanspruch der Familienarbeitskräfte.
Im Gegensatz zum „Altreich“, wo die „Leistungsfähigkeit“ der Entschuldungsbe-
triebe vom Einheitswert der Grundsteuerbemessung abgeleitet wurde, bestand in
Tabelle 7.29 : Rohertrag, Aufwand und Reinertrag je Hektar landwirtschaftlicher
Nutzfläche in Niederösterreich 1937, 1943/44 und 1946/47
Agrarsystem
(Produktionsgebiet) Jahr
Schilling Index (1937 = 100)
Weinbauwirtschaften 1937 2.573 2.377 196 100 100 100
(Flach- und Hügelland) 1943/44 9.180 4.103 5.077 357 173 2.590
1946/47 22.791 8.004 14.786 886 337 7.544
Getreide-Weinbauwirtschaft 1937 813 704 109 100 100 100
(Flach- und Hügelland) 1943/44 585 451 135 72 64 124
1946/47 1.094 728 366 135 103 336
Getreidewirtschaften 1937 763 645 119 100 100 100
(Flach- und Hügelland) 1943/44 502 454 48 66 70 40
1946/47 521 512 10 68 79 8
Hackfruchtwirtschaft 1937 752 593 158 100 100 100
(Flach- und Hügelland) 1943/44 626 566 60 83 95 38
1946/47 664 614 50 88 104 32
Getreidewirtschaften 1937 840 715 124 100 100 100
(Alpenvorland) 1943/44 543 453 90 65 63 73
1946/47 874 849 24 104 119 19
Getreidewirtschaften 1937 511 469 42 100 100 100
(Waldviertel) 1943/44 412 288 123 81 61 293
1946/47 779 713 66 152 152 157
Grasland-Waldwirtschaften 1937 401 334 67 100 100 100
(Voralpen) 1943/44 304 300 4 76 90 6
1946/47 475 409 66 118 122 99
Quelle : eigene Berechnungen nach LBG (Hg.), Lage 1946/47, 140.
Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Schlachtfelder
- Untertitel
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Autor
- Ernst Langthaler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 948
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937