Seite - 35 - in Das zusammengedrängte Gedenken

35 und mit einem Maßstab versehen ist. (Abb. 35, 36) Sie wird im Folgenden als zweiter Gesamtentwurf für den Freskenzyklus bezeichnet. Zwei beidseitig bezeichnete Blätter aus dem am Gra-zer Kunstgeschichte-Institut wiederentdeckten Konvolut können diesem zweiten Gesamtentwurf als vorbereitende Skizzen zugeordnet werden. Hier finden sich bereits alle im zweiten Gesamtentwurf ausgeführten Darstellungen in zwar skizzenhafter, aber genau übereinstimmender Form; auch Abweichungen vom Gesamtentwurf zu den ausgeführten Fresken in der Wahl der Bildgegenstände sowie in Komposition und einzelnen Motiven haben in den Entwurfsskizzen ihre Entsprechung. Es kann also davon ausgegangen werden, dass diese beiden Blätter in unmittelbarem Zusammenhang mit dem im Niederöster-reichischen Landesmuseum aufbewahrten Entwurf ent-standen sind. (Abb. 38–40)Der zweite Gesamtentwurf für die Wand- und Decken-gemälde ist sehr detailreich ausgeführt und enthält, mit einer Ausnahme, bereits alle Bildgegenstände, die auch als Fresko ausgeführt wurden. Allerdings sollten später noch einige kompositionelle Veränderungen an den ein-zelnen Bildern vorgenommen werden. Das Blatt ist mit der Türken- und Franzosenkriege (also die Türkenkriege, das Aufgebot von 1797 und die Schlacht von Aspern) oft aufeinander bezogen und dabei stets die vorbildliche Rolle der Bürger betont. Der zweite Gesamtentwurf Im Kupelwieser-Archiv des Niederösterreichischen Lan-desmuseums befindet sich eine Entwurfszeichnung77, die bereits die endgültige Aufteilung der Bildfelder an der Decke und den Wänden des Marmorsaales wiedergibt 77 Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. 7000/348. Abb. 35: Zweiter Gesamtentwurf für die Wand- und Decken-gemälde; Bleistift, geripptes Papier (auf Karton aufgeklebt), 418 x 569 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/348. Abb. 36: Detail aus dem zweiten Gesamtentwurf für die Wand- und Decken gemälde: Maßstab in Bleistift am oberen Bildrand; Bleistift, geripptes Papier, gesamt 418 x 569 mm; Nö. Landes-museum, Inv. Nr. 7000/348.