Seite - 95 - in Das zusammengedrängte Gedenken

95 Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I. Albrecht erscheint rechts im Bild auf einem weißen Pferd reitend und wendet dem Betrachter den Rücken zu. In der linken Hand hält er die Zügel, die Rechte hat er zum Schwur erhoben und blickt dabei zum König auf. Zur Lin-ken Rudolfs verliest ein Bischof342 die Lehensurkunde. Die linke obere Bildecke wird von zwei Herolden ein-genommen, die in ihre Fanfaren blasen, und rund um den Thron schart sich die versammelte Ritterschaft. Den Vor-dergrund, der aufgrund der unten schmal zulaufenden Form der Bildfläche schwierig zu behandeln war, löste Kupelwieser durch die Darstellung eines Jünglings, der Erläuterungstext: „Albrecht I von Oesterreich empfängt zu Augsburg von Kaiser (sic!) Rudolf I. (1287)(sic!) die Lehen, und zwar einem alten Vorrechte zufolge, zu Pferde. Ein Bischof verliest die Lehensurkunde. Im Vordergrunde des Bildes steht ein Knabe, welcher auf das nunmehr vereinigte österreichische Wappen, nämlich den Bindenschild mit dem Habsburgischen Löwen deutet.“Das Bild zeigt die Belehnung Albrechts I. während des Reichstages zu Augsburg im Jahr 1282. König Rudolf I. von Habsburg wird in der linken Bildhälfte, auf einem erhöhten Thron unter einem Baldachin sitzend dargestellt. Er trägt die Reichskrone des Hl. Römischen Reichs auf dem Haupt und hält in der Linken den Reichsapfel, mit der Rechten streckt er das Zepter seinem Sohn Albrecht I. entgegen. 342 Bei dem Bischof handelt es sich wahrscheinlich um Wernhard von Marsbach (gest. 1283), der beim Reichstag von Augsburg 1282 die Belehnung der Söhne Rudolfs bezeugte. Abb. 133: „Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I.“; Fresko; Marmorsaal (Gebäude der Niederösterreichischen Statthalterei).