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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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174 „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe Tabelle 3.2 : Besitzgrößenverteilung der Umsiedler/-innen aus dem Raum Döllersheim Fläche vor der Umsied- lung (ha) Fläche nach der Umsiedlung (ha) < 1 ha 1–3 ha 3–7,5 ha 7,5–15 ha 15–25 ha > 25 ha kein Kauf Summe < 1 ha 8,8 5,8 2,5 0,8 – – 0,1 18,0 1–3 ha 3,5 2,8 4,3 1,9 – – 0,5 13,0 3–7,5 ha 2,3 1,4 5,3 4,7 0,5 0,1 0,2 14,5 7,5–15 ha 1,4 0,4 2,7 11,0 5,7 0,7 0,1 22,0 15–25 ha 0,5 0,5 0,9 8,6 12,0 3,5 – 26,0 > 25 ha 0,4 – 0,1 0,5 2,6 2,9 – 6,5 Summe 16,9 10,9 15,9 27,5 20,8 7,2 0,9 100,0 Quelle : Techow (Hg.), Heimat, 89. Unter den „arisierten“ Gütern befand sich auch das nur wenige Kilometer vom geplanten Truppenübungsplatz entfernt gelegene Gut Schwarzenau.114 Bereits im Juli 1938, nur einen Monat nach der Ermächtigung des Chefs der Wehrkreisver- waltung XVII zur Landbeschaffung für den Truppenübungsplatz,115 wurden die Kaufverträge zwischen den jüdischen Besitzern und der DAG abgeschlossen. Vom 772 Hektar großen Besitz entfielen 285 Hektar auf die landwirtschaftliche und 379 Hektar auf die forstwirtschaftliche Nutzfläche ; der Rest umfasste Gewässer-, Bau- und Wegflächen. Im Zuge eines Rückstellungsverfahrens 1947 berichtete Hugo Grimm, Leiter der Landwirtschaftsabteilung des Amtes der Niederöster- reichischen Landesregierung und noch einige Jahre zuvor als Stellvertreter Heinz Haushofers in der Oberen Siedlungsbehörde des Reichsstatthalters in Niederdo- nau für die landwirtschaftliche „Entjudung“ zuständig,116 über die damalige Ver- wendung des „arisierten“ Gutes : „Die Hauptmasse der in Schwarzenau gelegenen Gutsfläche wurde gleich einigen zum Gebiete der Markgemeinde Vitis gehörenden gutseigenen Grundstücken im Siedlungsverfahren verwertet. Das Gesamtausmaß des für diesen Zweck beanspruch- ten Areals macht 274,5 [Hektar] aus. Der größte Teil desselben wurde unter Errich- tung neuer Hofstellen solchen Neusiedlern übertragen, welche Grund und Boden zur Bildung des Truppenübungsplatzes Döllersheim abtreten mussten. Der kleinere Teil der Siedlungsfläche, etwa 22,8 ha, wurde im Anliegersiedlungsverfahren an Landwirte in Schwarzenau, Vitis usw. vergeben [Hervorhebungen im Original].“117
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Schlachtfelder
Untertitel
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Autor
Ernst Langthaler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
948
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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