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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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532 Das „Landvolk“ und seine Meister Bäuerin : So, das hat er gsagt ? Ja, was passt eahm denn da net ? Bauer : Mir Bauern werdn da ja als dumm hingstellt, hat er gsagt. Bäuerin : Ah, da schaust di an ! Dumm hat er gsagt ? Ja, aner muaß der Gscheitere sein, und i glaub, es is nur recht, wann ma über so manche Dinge, die was net so leicht zan begreifn sand, aufklärt werdn. Bauer : I sag ma halt so : A jeder muaß sich was sagn lassn ! Da derf man net so zim- perli sein ! Wann da a jeder glei beleidigt war, dann gangat des Werkl alleweil schief. Auf oanmal kanns net gut werdn, wann ma z’erst nix als wia lauter Versteigerungen und Pfändungen habt habn. Und schon gar net besser kanns werdn, wann si viel Bau- ern net kümmern, was s’ tuan und wia s’ alls begreifn solln. Lesn s’ denn eppa alls, was im Wochenblattl steht und was guat für sie war ? Nix lesn s’ oder nur so was, wo s’ wieder schimpfn kinnan. Aber i sag alleweil so : a anständiger Bauer kann si da gar net betroffn fühln. Bäuerin : Recht hast, Mann ! Dö si da betroffn fühln, dös kinnan nur sölchane sein, die was die Landflucht und alles, was jetzt no net klappt, dem Nationalsozialismus in die Schuah schiabn wolln. Die verstengan net, dass die andern, die vor dem März 1938 da warn, die eigentliche Schuld dafür haben, dass s’ mit dem Besserwerdn bei uns Bauern so hart geht. Bauer : Jawohl ! Und is des eppa a Schand, wann ma fragt, weil ma was net versteht ? I denk ma, das kann gar koa Bauer net sein, der was so zimperli wird, wann mir zwoa redn, wie uns der Schnabel gwachsn is. Bäuerin : Siagst, das gfallt ma von dir, Mann. Nix is schlechter, als wann oaner sofort den Beleidigtn spielt und moant, es tuat eahm wer unrecht. Z’dumm is nur, dass si zeitweis die Anständign, die was ehrli und treu sand, alleweil für die andern, die was nur eahnern Vorteil und sunst nix möchten, annehmen. Aber mir zwoa haltens weiter, mir fragen, wann ma was net wissen. Mann, mir zwoa sand net so zimperli und tan net, wia wann ma die Weisheit mitn großen Löffel gschluckt hättn. Abbildung 6.5 : Sujet der Kolumne Jo des han i net gwißt … Quelle : WBLBDL 6/1939, 182.
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Schlachtfelder
Untertitel
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Autor
Ernst Langthaler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
948
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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