Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Das zusammengedrängte Gedenken
Seite - 66 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 66 - in Das zusammengedrängte Gedenken

Bild der Seite - 66 -

Bild der Seite - 66 - in Das zusammengedrängte Gedenken

Text der Seite - 66 -

66 Sizo. Sizo wurde später als Gizo gelesen und so entstand die Annahme, der Ungarnfürst Geysa sei auf der Festung Melk besiegt und von ihr vertrieben worden.225 gebühren, und gründete daher auf dem Schutte des heidnischen Übermuthes, da, wo des Feindes unbezwingliche Hauptburg war, ein Stift von 12 Chorherren zum Dienste des Herrn.“223 Auch der Begleittext zur Federzeichnung desselben Inhalts von Carl Ruß gibt eine ähnliche Geschichtsper-spektive wieder: „Leopold der Erlauchte, der Babenberger, wird von Otto dem Zweiten mit der Ostmark gegen die heidnischen Ungarn belehnt, erobert das trotzige heidnische Melk und pflanzt das christliche Kreuz auf dessen Zinnen. 984.“224 Die Vorstellung von der Burg Melk als Versammlungsort der Heerscharen Geysas dürfte allerdings auf einen historischen Lesefehler zurückgehen. Nach neueren Erkenntnissen befand sich die Burganlage, die in der Folge Hauptsitz und Grablege der Babenberger werden sollte, wahrscheinlich im Besitz des bayrischen Adeligen 223 Ziegler (1838 – 1840) Abb. 7: Die Stiftung der Abtei zu Melk 984 (Illustration: Einzug der Mönche).224 Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, 280.990-B, Blatt Nr. 41.225 Das Breve chronicon Austriacum Mellicense berichtet von einem „potentissimus homo Sizo“, der den Melker Burgberg besetzt hielt und den Markgraf Leopold I. nach hartem Kampf besiegte. Infolge eines Lesefehlers des Herausgebers Hieronymus Pez wurde der Name „Sizo“ als „Gizo“ wiedergegeben, was als Name des Ungarn-fürsten Geza oder Geisa interpretiert wurde. Neben der verfehl-ten Gleichsetzung Sizos mit Geisa wurde der Name auch als „Sigihard“ (Sizzo) gedeutet. Sigihard war Graf im Chiemgau und ein Bruder des Erzbischofs Friedrich von Salzburg. Siehe dazu: Fichtenau (1997) 4. Bd., 1. Halbbd., p. 7; vgl.: Petrin (1996) p. 541, Anm. 24. Studien und Karton zu dem Gemälde „Der Sturm auf Melk“ Abb. 88: Studie zu dem Gemälde „Der Sturm auf Melk“; Bleistift, geripptes Papier (Wasserzeichen: C&I HONIG), 216 x 173 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1013. Abb. 89: Studie zu dem Gemälde „Der Sturm auf Melk“; Bleistift, geripptes Papier, 470 x 290 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/526. Abb. 90: Studie zu dem Gemälde „Der Sturm auf Melk“; Bleistift, geripptes Papier, 355 x 298 mm; Nö. Landes-museum, Inv. Nr. 7000/1222.
zurück zum  Buch Das zusammengedrängte Gedenken"
Das zusammengedrängte Gedenken
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Das zusammengedrängte Gedenken
Autor
Sigrid Eyb-Green
Verlag
Bibliothek der Provinz
Ort
Weitra
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-99028-075-1
Abmessungen
24.0 x 27.0 cm
Seiten
312
Schlagwörter
Leopold Kupelwieser, Freskenzyklus, Geschichtsdarstellung, 19. Jahrhundert, Werkprozess, Karton, Fresko, Papier, Wien
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 13
  2. Zur Baugeschichte der Niederösterreichischen Statthalterei 15
  3. Die Genese des Bildprogramms 19
  4. Erster Programmentwurf 19
  5. Der zweite Gesamtentwurf 35
  6. Zweiter und dritter Programmentwurf 39
  7. Die Aquarellentwürfe 40
  8. Der Freskenzyklus Einleitung und Überblick 43
  9. Zu den schriftlichen und bildlichen Quellen Leopold Kupelwiesers 45
  10. Die einzelnen Bildfelder: Bezüge, Quellen, Intentionen 47
  11. Die gekrönte Austria 47
  12. Odoakervor dem heiligen Severin (465 – 470) 56
  13. LeopoldI. stürmt Melk (984) 63
  14. Die drei Erbauer der St. Stephanskirche 68
  15. Die Gründung der Universität Wien durch Rudolf IV. (1364) 77
  16. Kaiser Marc Aurel: Markomannenschlacht und Tod 81
  17. Zug Karls des Großen gegen die Hunnawaren 85
  18. Leopold erhält von Otto II. die Ostmark zum Lehen 90
  19. Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I 95
  20. Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200) 100
  21. Ferdinand I. setzt 1540 die niederösterreichische Regierung ein 109
  22. Die Türkenkriege der Jahre 1529, 1683 und 1697 116
  23. Die Aufgebote von 1797 125
  24. Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern 132
  25. Der Kongress zu Wien 1814 137
  26. Einleitungzu den Herrscherporträts 143
  27. Rudolf I 144
  28. MariaTheresia 148
  29. Maximilian I 151
  30. Joseph II 154
  31. Albrecht II 156
  32. Ferdinand II 158
  33. Ferdinand I. der Gütige 161
  34. Franz Joseph I 164
  35. Rezensionen 166
  36. Fresko und Karton als Formen öffentlicher Kunst Das Fresko: zur Konstruktion eines Gattungsbegriffs 167
  37. Die Praxis nazarenischer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Technik und Stil 168
  38. Öffentliche Kunst im Spannungsfeld zwischen Auftraggeber und Publikum 174
  39. Formen der Öffentlichkeit: Leopold Kupelwieser und die Situation der Geschichtsmalerei in Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 175
  40. Leopold Kupelwiesers Statthalterei-Zyklus und Entwurf einer Geschichtshalle: österreichische Identitäten und ihre Inszenierungen 188
  41. Zum Problem der „geschichtlichen Wahrheit“ in der Geschichtsmalerei 199
  42. Kupelwiesers Statthalterei-Kartons im Kontext nazarenischer Kartonkunst: „Vom Wesen des Kunstwerks“ 201
  43. Materialtechnologische Aspekte Der Arbeitsprozess im Überblick: Kartonzeichnungen, Probetafeln und Freskoarbeiten 215
  44. Zur Herstellung der Kartons 220
  45. Die Kartons zu den fünf Hauptgemälden der Decke 220
  46. Fünf Kartons zu Herrscherporträts: Rudolf I., Maximilian I., Ferdinand II., Maria Theresia und Joseph II 224
  47. Die Kartons zu den Allegorien 225
  48. Die Kartons zu den historischen Gemälden an den Wänden 231
  49. Die Kartons zu den beiden Friesen 234
  50. Die weitere Verwendung von neun Kartons als Deckenbilder im Palais Questenberg-Kaunitz 235
  51. Die Präsentation der Kartons an der Decke des Palais Questenberg-Kaunitz Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1940 244
  52. Übergabe aller Kartons 249
  53. Zur Aufbewahrung jener Kartons, die nicht im Palais Questenberg-Kaunitz präsentiert wurden 249
  54. Ausstellungen der Kartons 252
  55. Herstellung und Verwendung von Kartons für Wand- und Deckengemälde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Beispiele und Quellenliteratur 257
  56. Die Papierbahn 257
  57. Die Zeichnung 260
  58. Die Fixierung 263
  59. Die Übertragung an die Wand 265
  60. Die Fresko-Probetafeln 267
  61. Kupelwiesers Palette und Maltechnik 270
  62. Kupelwiesers Papiere: Ein Überblick über die Papierproduktion in der Habsburgermonarchie um 1850 273
  63. Die Papiere für Skizzen und Vorstudien 273
  64. Transparentpapiere 276
  65. Papiere für die Kartons 279
  66. Anhang: Programmentwürfe und Korrespondenzen Nö. Landesarchiv, Varia 8/1a: Programmentwurf I 294
  67. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1b: Programmentwurf II 296
  68. Nö. Landesarchiv, Varia 8/1c: Programmentwurf III 297
  69. Nö. Landesarchiv, Varia 8: Schreiben von Leopold Kupelwieser an Freiherrn Kübeck von Kübau 297
  70. Nö.Landesarchiv, Varia 8: Anweisung Kübeck von Kübaus an Freiherrn Talatzko von Gestiecek 298
  71. Literaturverzeichnis 301
  72. Quellenverzeichnis 305
  73. Personenregister 306
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Das zusammengedrängte Gedenken