Seite - 155 - in Das zusammengedrängte Gedenken

155 hatte.528 Kupelwiesers Personifikationen der Betriebsam-keit und des Eifers, die er dem Porträt Josephs II. beifügte, nehmen Bezug auf die rastlosen Aktivitäten des Kaisers als Reformer des Staates. Ob der kaisertreue und antire-volutionäre Kupelwieser mit seinen allegorischen Figuren eine Konnotation als Übereifer andeutete, sei dahingestellt. stellungen Josephs als Diogenes von Sinope mit Laterne zu dem leuchtenden Herrscher der Aufklärung schlecht-hin.527 In der Personifikation des Eifers, einem Jüngling mit flammenden Händen, nimmt Kupelwieser das Licht-motiv wieder auf und deutet es gleichsam als flammen­ den Eifer. Im Rahmen der politischen Instrumentalisierung Josephs II. in der Revolution von 1848 – deren Ausbruch mit dem Geburtstag des Herrschers zusammenfiel – wurde seinen Taten wieder neue Aktualität verliehen; so etwa wurde die Aufhebung der Zensur am Denkmal Josephs II. gefeiert, der 1781 die Erweiterte Preßfreiheit gewährt 527 Zur Rezeption Kaiser Josephs II. und seiner Darstellung in der bildenden Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts vgl.: Telesko (2006) p. 105 – 130.528 Zur politischen Instrumentalisierung des Wiener Joseph-Denk-mals vgl.: Häusler (ca. 1991) p. 6. Studien und Karton zu dem Porträt „Joseph II.“ Abb. 248: Studie zu der allegorischen Figur „Eifer“ (Jüngling mit flammenden Händen); Kohle, geripptes graues Papier, 245 x 225 mm; Universität Graz, Institut für Kunstgeschichte. Abb. 249: Studie zu der allegorischen Figur „Eifer“ (Jüngling mit flammenden Händen); Kohle, geripptes graues Papier, 265 x 290 mm; Universität Graz, Institut für Kunstgeschichte. Abb. 250: Karton zu dem Porträt „Joseph II.“; Kohle, dickes, geripptes Papier mit rauer Oberfläche (Packpapier), 740 x 590 mm; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 795.