Seite - 236 - in Das zusammengedrängte Gedenken

236 Die unsystematische Anordnung der angesetzten Bögen und die Tatsache, dass die angesetzten Blätter die Blei-stiftmarkierungen und den mit Zirkel gezogenen Kreis teilweise überdecken, sind Hinweise darauf, dass es sich um nachträgliche Formatveränderungen handelt. Auf dem Karton Albrecht II. wird auch die Darstellung selbst an den Rändern von den angesetzten Papierbögen über-lappt. (Abb. 351) Weiters finden sich auf den Kartons zu den Porträts von Maria Theresia und Maximilian I. die Anmerkung in schwarzer Tinte „Gesehen und für gut befunden, Paul Sprenger“ und das Datum „15/4 1849“ bzw. 1:/5 1849“ in der rechten unteren Ecke des ursprünglichen, kleineren Kartons. (Abb. 352, 353)Das bedeutet, dass die Formatvergrößerung wahr-scheinlich nach dem Mai 1849 stattgefunden hat, da ein solcher Vermerk wohl üblicherweise eher im Randbereich und nicht in der Mitte eines Kartons angebracht wurde. Die derart vergrößerte Papierbahn wurde danach in ein Trapez mit einem 90° Winkel zwischen Basis und rechtem bzw. linkem Schenkel zugeschnitten. Die vier trapezförmigen Kartons wurden schließlich durch jeweils einen dreieckigen Karton zu einem Recht-eck ergänzt. Dass die beiden Teile ursprünglich als Vier-eck zusammengesetzt und erst später auseinanderge-schnitten wurden, ist nicht anzunehmen, da die einzelnen Blätter, aus denen der trapezförmige Teil des Kartons besteht, sich nicht im dreieckigen Kartonteil fortsetzen. Die vier dreieckigen, sogenannten Zwickelkartons wurden Abb. 350: Karton „Albrecht II.“; Formatveränderung durch Ansetzen von weiteren Papierbögen; die blauen Zahlen bezeichnen die Abfolge; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 767. Abb. 351: Karton „Albrecht II.“; Überlappung der Zeichnung durch angesetzte Papierbögen; in dem dunkel markierten Bereich wird der Kohlestrich durch das angesetzte Papier überdeckt und dadurch abrupt unterbrochen; Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 767.