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274 der Het Herdeskind-Mühle und von 1738 – 1879 in der
De Veenboer-Mühle Papiere von hoher Qualität.
Aller-dings
wurde das „HONIG“-Wasserzeichen – das in
zahl-reichen
verschiedenen Varianten existiert – von anderen,
auch österreichischen, Papierherstellern oft imitiert.992
Zwei davon nennt Stephan von Keeß in seiner 1820
erschienenen Darstellung des österreichischen Gewerbs-
und Fabrikswesens:
„Die Fabrik in Klein Neusiedel, eine der grössten der Monar
chie, wurde von Hrn. Pachner von Eggenstorf im J. 1793
unter dem Nahmen einer feinen holländischen Papierfabrik
gegründet […]“993
und„die [Papiermühle, Anm.] von Aloys Kiesling in Hohenelbe
stellt alle Gattungen her, besonders Zeichenpapiere nach
englischer und holländischer Art.“994
Für eine Studie zum Gemälde Der Kongress zu Wien
1814995 verwendete Kupelwieser Velin-Papier mit dem
Wasserzeichen „J Whatman“ ohne Jahreszahl. (Abb. 414)
Ein Vergleich mit Zeichnungen Leopold Kupelwiesers aus
der Sammlung des Kupferstichkabinetts ergab, dass der
Künstler vor 1840 Velin-Papiere bevorzugte; für die
Zeichnung Brustbild eines Knaben, über die Schulter nach
rechts996 von 1835 verwendete er ein Zeichenpapier mit
dem Wasserzeichen „TURKEY MILLS, J WHATMAN“ ohne
Jahreszahl.997 Die Untersuchung der Künstlerpapiere des
Romantiker-Kreises hatte ergeben, dass viele Künstler –
wie etwa Bonaventura Emler, Joseph Sutter oder Johann
Christoph Erhard – Whatman-Papiere bevorzugten. Die
bei der Untersuchung aufgenommenen Wasserzeichen
umfassen ein dreiteiliges Wasserzeichen „J WHATMAN,
TURKEY MILL, 1835“ und ein einteiliges Wasserzeichen
mit dem Schriftzug „J WHATMAN“ ohne Jahresangabe.
James Whatman stellte wahrscheinlich bereits
1754 – 1756 in seiner Springfield-Mühle in Kent
Velin-Papier
(wove paper) her.998 Sein Sohn James Whatman
und später William Balston verwendeten das „J
Whatman“-Wasserzeichen
mit Jahreszahl999 bis ins 20. Jahrhundert.
Abb. 413: Wasserzeichen mit der Straßburger Lilie;
Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1013.
Abb. 412: Wasserzeichen mit dem Schriftzug „C & I HONIG“;
Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1232.
Abb. 414: Wasserzeichen mit dem Schriftzug „J Whatman“;
Nö. Landesmuseum, Inv. Nr. 7000/1030. 992 Nachweislich verwendeten die Untere Mühle in St. Pölten und
die Rehberg-Mühle in Ottenschlag das „HONIG“-Wasserzeichen
als Qualitätsmerkmal. Siehe Holle (2006) p.
445.993
Keeß (1819 – 24) 1. Bd., 2. Teil, p.
586.994
Ebd. p.
583.995
Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr.
7000/1030.996
Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien,
Inv. Nr.
12542.997
Holle (2006) p.
446.998
Bower (1999) p.
14.999
Seit einem Erlass aus dem Jahre 1794 wurden fast alle
Wasser-zeichen
in Großbritannien mit einer Jahreszahl versehen. Vgl.:
Bower (1999) p. 11.
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Das zusammengedrängte Gedenken
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Das zusammengedrängte Gedenken
- Autor
- Sigrid Eyb-Green
- Verlag
- Bibliothek der Provinz
- Ort
- Weitra
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-99028-075-1
- Abmessungen
- 24.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 312
- Schlagwörter
- Leopold Kupelwieser, Freskenzyklus, Geschichtsdarstellung, 19. Jahrhundert, Werkprozess, Karton, Fresko, Papier, Wien
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 13
- Zur Baugeschichte der Niederösterreichischen Statthalterei 15
- Die Genese des Bildprogramms 19
- Erster Programmentwurf 19
- Der zweite Gesamtentwurf 35
- Zweiter und dritter Programmentwurf 39
- Die Aquarellentwürfe 40
- Der Freskenzyklus Einleitung und Überblick 43
- Zu den schriftlichen und bildlichen Quellen Leopold Kupelwiesers 45
- Die einzelnen Bildfelder: Bezüge, Quellen, Intentionen 47
- Die gekrönte Austria 47
- Odoakervor dem heiligen Severin (465 – 470) 56
- LeopoldI. stürmt Melk (984) 63
- Die drei Erbauer der St. Stephanskirche 68
- Die Gründung der Universität Wien durch Rudolf IV. (1364) 77
- Kaiser Marc Aurel: Markomannenschlacht und Tod 81
- Zug Karls des Großen gegen die Hunnawaren 85
- Leopold erhält von Otto II. die Ostmark zum Lehen 90
- Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I 95
- Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200) 100
- Ferdinand I. setzt 1540 die niederösterreichische Regierung ein 109
- Die Türkenkriege der Jahre 1529, 1683 und 1697 116
- Die Aufgebote von 1797 125
- Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern 132
- Der Kongress zu Wien 1814 137
- Einleitungzu den Herrscherporträts 143
- Rudolf I 144
- MariaTheresia 148
- Maximilian I 151
- Joseph II 154
- Albrecht II 156
- Ferdinand II 158
- Ferdinand I. der Gütige 161
- Franz Joseph I 164
- Rezensionen 166
- Fresko und Karton als Formen öffentlicher Kunst Das Fresko: zur Konstruktion eines Gattungsbegriffs 167
- Die Praxis nazarenischer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Technik und Stil 168
- Öffentliche Kunst im Spannungsfeld zwischen Auftraggeber und Publikum 174
- Formen der Öffentlichkeit: Leopold Kupelwieser und die Situation der Geschichtsmalerei in Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 175
- Leopold Kupelwiesers Statthalterei-Zyklus und Entwurf einer Geschichtshalle: österreichische Identitäten und ihre Inszenierungen 188
- Zum Problem der „geschichtlichen Wahrheit“ in der Geschichtsmalerei 199
- Kupelwiesers Statthalterei-Kartons im Kontext nazarenischer Kartonkunst: „Vom Wesen des Kunstwerks“ 201
- Materialtechnologische Aspekte Der Arbeitsprozess im Überblick: Kartonzeichnungen, Probetafeln und Freskoarbeiten 215
- Zur Herstellung der Kartons 220
- Die Kartons zu den fünf Hauptgemälden der Decke 220
- Fünf Kartons zu Herrscherporträts: Rudolf I., Maximilian I., Ferdinand II., Maria Theresia und Joseph II 224
- Die Kartons zu den Allegorien 225
- Die Kartons zu den historischen Gemälden an den Wänden 231
- Die Kartons zu den beiden Friesen 234
- Die weitere Verwendung von neun Kartons als Deckenbilder im Palais Questenberg-Kaunitz 235
- Die Präsentation der Kartons an der Decke des Palais Questenberg-Kaunitz Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1940 244
- Übergabe aller Kartons 249
- Zur Aufbewahrung jener Kartons, die nicht im Palais Questenberg-Kaunitz präsentiert wurden 249
- Ausstellungen der Kartons 252
- Herstellung und Verwendung von Kartons für Wand- und Deckengemälde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Beispiele und Quellenliteratur 257
- Die Papierbahn 257
- Die Zeichnung 260
- Die Fixierung 263
- Die Übertragung an die Wand 265
- Die Fresko-Probetafeln 267
- Kupelwiesers Palette und Maltechnik 270
- Kupelwiesers Papiere: Ein Überblick über die Papierproduktion in der Habsburgermonarchie um 1850 273
- Die Papiere für Skizzen und Vorstudien 273
- Transparentpapiere 276
- Papiere für die Kartons 279
- Anhang: Programmentwürfe und Korrespondenzen Nö. Landesarchiv, Varia 8/1a: Programmentwurf I 294
- Nö. Landesarchiv, Varia 8/1b: Programmentwurf II 296
- Nö. Landesarchiv, Varia 8/1c: Programmentwurf III 297
- Nö. Landesarchiv, Varia 8: Schreiben von Leopold Kupelwieser an Freiherrn Kübeck von Kübau 297
- Nö.Landesarchiv, Varia 8: Anweisung Kübeck von Kübaus an Freiherrn Talatzko von Gestiecek 298
- Literaturverzeichnis 301
- Quellenverzeichnis 305
- Personenregister 306