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müßen <weil F.I. die Regierung in ihrer jetzigen Form
begründet und gleichsam selbst als Praeses den
schrift-lichen
Ausarbeitungen vorgestanden> weil von dieser Zeit
an <nur von dem als die Art des Regierens welche vordem>
blos <auf> mit Schwert und Bischofsstab <gestält war> <der
Verkehre auf schriftlichem Wege eingeführt wurde> es ist
hier wieder die Austria welche vom Kaiser <mit Buch
bezeichnet mit Schwert und Szepter und dem Reichsapfel
samt> die Insignien des Rechts und der Macht empfängt
auch hier sind jugendliche Gestalten welche sich mit der
neuen Art, die schriftliche bezeichnend, befassen. Von
den sechs hier umstehenden Bildern enthalten <die> zwey
die Lehensnahmen Österreichs aus den zwey großen
Wende punkten <der> sowohl der grauen Babenbergischen
als den Beginn der habsburgischen Zeit, hiermit das eine
Markgraf Leopold I. belehnt von Otto II. Albrecht I.
belehnt von Rudolf I. An das Erste dieser Bilder schließt
sich ein zweytes aus der Babenberger Zeit <nämlich der
ersten Schritt des> Leopold VII. welcher den Grund zur
künftigen Größe Österreichs gelegt, die Stadt neu
befes-tigt,
die Unterthanen <durch Gesetze> und Geldmittel
emporgeholfen <durch erlassene> Gesetze und Pflege
ihrer socialen Verhältniße auf jede Weise förderte und so
Österreich auf eine früher nie erreichte Höhe führte.
<welches dem damals durch die günstige Pilgerfahrt noch
ihre>
diesen zwey Bildern gegenüber steht I die erwähnte
Belehnung Albrecht I., neben dieser steht in vorliegender
Zeichnung Carl V. <welche Wahl den> der E.G. hat sich
durch <gefälige> Vorliebe für den erhabenen Helden zu
dessen irrigen Anwendung verleiten lassen und er glaubt
stadt dessen die Vorstellung Kaiser Josephs II. oder Fer
II. vorschlagen zu müßen.
Es liegt der Entwurf bey vorstellend Joseph den zweyten
welcher <sich> mit großer Sorgfalt das Wohl auch seiner
geringsten Unterthanen <erkundet> wahrte und zugleich
die wichtigsten <Angelegenheiten> <Wendungen> <In
Betreff der> <Handhabung> <der> <aller>
Regierungsange-legenheiten
ordnet.
Die zwey Eckfelder sind Darstellungen Karls VI. und Franz
I. von
Österreich.Karl
VI. <glaubt der Gefertigte darstellen zu müssen>
wel-cher
den Übergang in die Lothringische Linie bezeichnet
und als kunstliebender Regent indem er <so die
vollen-dete
Karls> die Zierde Wiens die Karls Kirche erbaut hat
und sie den Kreuzherren
übergibt.<das
letzte> das Siebente dieser Bilder <ent> stellt Franz I.
vor er ist vor allen allein auf dem Throne stehend
vorge-stellt
von seinem Volke umgeben welchem er das
Gesetz-buch
giebt der Unterzeichnete glaubt dieses Bild ober dem Platze zu mahlen wo künftig der Präsident seinen
Sitz hat
und das vorderste dieser Bilder welches über dem Platze
des Präsidenten zu stehen kömt ist Kaiser F I. als der Erste
Kaiser von Österreich glaubt der Unterzeichnete ihn am
besten dadurch aus allen übrigen hier erscheinenden
Herrschern auszuzeichnen, daß er auf dem Thron steht,
auf welchen er sich gleichsam soeben erhoben, er hält
das Gesetzbuch in der Hand geöffnet seinen Völkern vor,
welches die Wahrheitsliebe und Gerechtigkeit dieses
Monarchen bezeichnet <der zur> dessen Wille und
Hand-lungen
stets offen und fest und aus welchem jeder
Unterthan selbst sein Lob oder Tadel wie in einem
Spie-gel
lesen konnte seine Völker umgeben ihn treu und
lie-bend,
im Hintergrund sieht man das comagenische
Gebirge und Wien.
So wie im oberen Raume die Allegorie in der Mitte durch
die historischen Darstellungen erklärt wird <so ist auf den
größten > stehen auf den <ist auf den zwischen> Bildern
<die> als Zusammenstellung der historischen Gestalten
und <die Darstellung der> als Allegorien <auf alle> in
Beziehung
Und es bleiben noch die 4 größten Rahmen in
Rauten-form
welche mehr als Ergebniße <der> und Früchte der
weisen Regierungen anzusehen sind und somit den Kreis
beschließen es sind in drey derselben Denkmale der
Unterthanen Tugenden verewigt welche als Folge einer
guten Regierung erwachsen, und der Gefertigte glaubt
aus diesem Grunde und weil sie ewig denkwürdige
Ereig-niße
sind welche jedes für sich <von> einen besonderen
Einfluß auf Österreichs Geschichte hatte, sie nothwendig
in diese dafür höchst passenden Räume einzutheilen.
Schließlich glaubt der ens. Gef. nur noch beifügen zu sollen,
daß er den Zeitraum in welchem er die gesamte Darstellung zu
Rande zu bringen hofft samt den Kosten <bi> angeben
kannSämtliche
Bilder müßten <demnach> solche auf
fortlau-fender
Reihe sich sowohl auf eine <dem Auge angenehme
künstlerische Weise> (?) derart aneinander schließen <und
als auch gesamt einen bestimmten> daß aus dem Ganzen
der eine Hauptgedanke bildlich hervortritt daß in
Öster-reich
zu <allen> im Laufe der dahingeschiedenen Zeiten
jede Regenten Tugend in ihrer schönsten Entfaltung
durch ihren Herrscher geübt wurde.
…Kübeck…(?)…Kupelwieser…(?)…Daniel…(?)…David
Duvier…(?)
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Buch Das zusammengedrängte Gedenken"
Das zusammengedrängte Gedenken
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Das zusammengedrängte Gedenken
- Autor
- Sigrid Eyb-Green
- Verlag
- Bibliothek der Provinz
- Ort
- Weitra
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-99028-075-1
- Abmessungen
- 24.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 312
- Schlagwörter
- Leopold Kupelwieser, Freskenzyklus, Geschichtsdarstellung, 19. Jahrhundert, Werkprozess, Karton, Fresko, Papier, Wien
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 13
- Zur Baugeschichte der Niederösterreichischen Statthalterei 15
- Die Genese des Bildprogramms 19
- Erster Programmentwurf 19
- Der zweite Gesamtentwurf 35
- Zweiter und dritter Programmentwurf 39
- Die Aquarellentwürfe 40
- Der Freskenzyklus Einleitung und Überblick 43
- Zu den schriftlichen und bildlichen Quellen Leopold Kupelwiesers 45
- Die einzelnen Bildfelder: Bezüge, Quellen, Intentionen 47
- Die gekrönte Austria 47
- Odoakervor dem heiligen Severin (465 – 470) 56
- LeopoldI. stürmt Melk (984) 63
- Die drei Erbauer der St. Stephanskirche 68
- Die Gründung der Universität Wien durch Rudolf IV. (1364) 77
- Kaiser Marc Aurel: Markomannenschlacht und Tod 81
- Zug Karls des Großen gegen die Hunnawaren 85
- Leopold erhält von Otto II. die Ostmark zum Lehen 90
- Rudolf I. verleiht die Lehen an Albrecht I 95
- Das öffentliche Gericht zu Tulln (1200) 100
- Ferdinand I. setzt 1540 die niederösterreichische Regierung ein 109
- Die Türkenkriege der Jahre 1529, 1683 und 1697 116
- Die Aufgebote von 1797 125
- Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern 132
- Der Kongress zu Wien 1814 137
- Einleitungzu den Herrscherporträts 143
- Rudolf I 144
- MariaTheresia 148
- Maximilian I 151
- Joseph II 154
- Albrecht II 156
- Ferdinand II 158
- Ferdinand I. der Gütige 161
- Franz Joseph I 164
- Rezensionen 166
- Fresko und Karton als Formen öffentlicher Kunst Das Fresko: zur Konstruktion eines Gattungsbegriffs 167
- Die Praxis nazarenischer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Technik und Stil 168
- Öffentliche Kunst im Spannungsfeld zwischen Auftraggeber und Publikum 174
- Formen der Öffentlichkeit: Leopold Kupelwieser und die Situation der Geschichtsmalerei in Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 175
- Leopold Kupelwiesers Statthalterei-Zyklus und Entwurf einer Geschichtshalle: österreichische Identitäten und ihre Inszenierungen 188
- Zum Problem der „geschichtlichen Wahrheit“ in der Geschichtsmalerei 199
- Kupelwiesers Statthalterei-Kartons im Kontext nazarenischer Kartonkunst: „Vom Wesen des Kunstwerks“ 201
- Materialtechnologische Aspekte Der Arbeitsprozess im Überblick: Kartonzeichnungen, Probetafeln und Freskoarbeiten 215
- Zur Herstellung der Kartons 220
- Die Kartons zu den fünf Hauptgemälden der Decke 220
- Fünf Kartons zu Herrscherporträts: Rudolf I., Maximilian I., Ferdinand II., Maria Theresia und Joseph II 224
- Die Kartons zu den Allegorien 225
- Die Kartons zu den historischen Gemälden an den Wänden 231
- Die Kartons zu den beiden Friesen 234
- Die weitere Verwendung von neun Kartons als Deckenbilder im Palais Questenberg-Kaunitz 235
- Die Präsentation der Kartons an der Decke des Palais Questenberg-Kaunitz Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1940 244
- Übergabe aller Kartons 249
- Zur Aufbewahrung jener Kartons, die nicht im Palais Questenberg-Kaunitz präsentiert wurden 249
- Ausstellungen der Kartons 252
- Herstellung und Verwendung von Kartons für Wand- und Deckengemälde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Beispiele und Quellenliteratur 257
- Die Papierbahn 257
- Die Zeichnung 260
- Die Fixierung 263
- Die Übertragung an die Wand 265
- Die Fresko-Probetafeln 267
- Kupelwiesers Palette und Maltechnik 270
- Kupelwiesers Papiere: Ein Überblick über die Papierproduktion in der Habsburgermonarchie um 1850 273
- Die Papiere für Skizzen und Vorstudien 273
- Transparentpapiere 276
- Papiere für die Kartons 279
- Anhang: Programmentwürfe und Korrespondenzen Nö. Landesarchiv, Varia 8/1a: Programmentwurf I 294
- Nö. Landesarchiv, Varia 8/1b: Programmentwurf II 296
- Nö. Landesarchiv, Varia 8/1c: Programmentwurf III 297
- Nö. Landesarchiv, Varia 8: Schreiben von Leopold Kupelwieser an Freiherrn Kübeck von Kübau 297
- Nö.Landesarchiv, Varia 8: Anweisung Kübeck von Kübaus an Freiherrn Talatzko von Gestiecek 298
- Literaturverzeichnis 301
- Quellenverzeichnis 305
- Personenregister 306