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Vor 1918
Graz 1914 - Der Volkskrieg auf der Straße
Seite - 160 -
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| Innenstadt und Bahnhof160 • „Voraussichtlich werden Sie zur Kriegsdienstleistung zugewiesen.“ • „Gänzlicher oder nahezu gänzlicher Mangel der Zähne hebt die Tauglichkeit auf.“ • „Da in der Kundmachung ausdrücklich die Erblindung beider Augen als Aus- schließungsgrund genannt wird, kann mit Recht angenommen werden, daß der Verlust eines Auges von der Meldung zur Musterung nicht enthebt.“ • „Bei der Musterung haben nicht zu erscheinen jene, die schon dermalen Land- sturmdienst – auch ohne Waffen – aber sonst aktiven Militärdienst leisten.“ • „Die Tauglichkeit zum Waffendienste wird aufgehoben bei Kurzsichtigkeit mit dem Fernpunktabstande unter 20 Zentimeter, bei Einjährig-Freiwilligen bis zu ei- nem Fernpunktabstande von einschließlich 30 Zentimetern, [...].“ • „Es ist zweckmäßig, für alle Fälle zur Musterung zu erscheinen, da ja in den ein- zelnen Gemeinden geteilte Ansichten herrschen. Der Anspruch auf die erwähnte Begünstigung dürfte Ihnen auf Ersuchen zugesprochen werden.“ • „Wenn Sie rechtskräftig die Ausnahm[e]stellung des §  29 Wehrgesetzes genie[ß] en, kann Ihnen dieselbe nicht genommen werden, wenn Sie in einem Nebenfache inskribiert sind.“ • „Nach unserer Ansicht hat der Betreffende nicht einzurücken. Um ganz sicher zu gehen, ist Anfrage bei dem Evidenzbeamten der Landwehr bei der Bezirkshaupt- mannschaft an Ihrem Orte zu empfehlen.“ • „Die Musterung ändert nichts an der Pflicht zur Zahlung der Militärtaxe. Dies ist eine Leistung statt der Militärübungen im Frieden, aber nicht statt der im Krieg.“124 Weitaus größer als der Andrang auf das Amtshaus war der Andrang der Soldaten vor den Kasernen und vor der Universität.125 Überall dort, wo man sich zur Mus- terung oder zur Einberufung melden musste, herrschte ein massives Gedränge. Zudem verabschiedeten sich Verwandte und Bekannte von den Soldaten. Viele der gemusterten Männer wurden nicht genommen. Gemäß den Ergebnissen der Landsturmmusterungen im Ergänzungsbezirk Graz mussten sich während der ge- 124 Die Zitate stammen aus: Briefkasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 9.10.1914, 6; Brief- kasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 11.10.1914, 23; Briefkasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 27.10.1914 (2.  Morgenausgabe), 7; Briefkasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 10.11.1914 (2.  Morgenausgabe), 12; Briefkasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 15.11.1914 (2.  Morgenausgabe), 4; Briefkasten der Schriftleitung, in: Grazer Tagblatt, 29.11.1914 (2.  Morgenausgabe), 27. Die letzten drei Antworten stammen aus dem zweiten Kriegsjahr: Brief- kasten, in: Grazer Volksblatt, 13.1.1915, 7; Briefkasten der Redaktion, in: Arbeiterwille, 27.1.1915, 7. 125 An den Meldungsstationen, in: Arbeiterwille, 27.7.1914 (Abendausgabe), 2; In ernster Zeit, in: Grazer Tagblatt, 1.8.1914 (Abendausgabe), 2.
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Graz 1914 Der Volkskrieg auf der Straße
Titel
Graz 1914
Untertitel
Der Volkskrieg auf der Straße
Autor
Bernhard Thonhofer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln- Weimar
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20569-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
510
Schlagwörter
Steiermark, Weltkrieg, Styria, Landeshauptstadt, Heimatfront, Kriegsbegeisterung, Burgfrieden
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Rahmenbedingungen 15
    1. Forschungsgeschichte 15
    2. Forschungsstand 25
    3. Fragenhorizont 35
    4. Erkenntnisbarrieren 36
    5. Mikrohistorie 40
    6. Vier Leitpanoramen 52
    7. Argumentationsstrang 65
  2. Sarajevoer Attentat und Graz 69
    1. Vom „Balkanbrand“ 1912/13 69
    2. Der Begriff „Begeisterung“ in der politischen Sprache 76
    3. Grazer Gemeinderatswahlkampf 83
    4. Intensive Julipolemik 88
    5. Der „Demarche-Rummel“ 99
    6. Blick nach Ungarn und „Strafexpedition“ 105
    7. Fallende Börsenkurse 110
    8. Ultimatum an Serbien 112
    9. Lokalisierungsfrage 116
    10. Verregnete Grazer Straßen im Juli 119
    11. Zur Trauerstimmung 122
  3. Innenstadt und Bahnhof 135
    1. Kein Telefonnetz 135
    2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen 138
    3. Die „patriotischen“ Straßenumzüge 144
    4. Offengelegte Zeitungspolitik 151
    5. Unklare Mobilisierungsplakate 154
    6. Antisozialdemokratischer Demonstrationszug 162
    7. Grazer „Feldlager“ 166
    8. Die letzten Tage im Juli 170
    9. Großbritannien und Italien 176
    10. Verspätete Zeitungen in der Provinz 185
    11. Nach dem Truppenabmarsch am 11. August 187
    12. Abschiedsszenen 194
    13. Kaiserfeiern rund um den 18. August 206
    14. Ein „Denkmalfrevel“ 212
    15. Kriegsdauer, Kriegsausgang und Kriegstechnologie 214
    16. Erste „Entscheidungsschlachten“ 222
    17. Präventivzensur 227
    18. Erste „Soldatenerzählungen“ 234
    19. Grazer Frauenhilfskomitee 245
    20. Transportkolonne am Bahnhof 252
  4. Alltag und Einheitsprüfungen 257
    1. Arbeitslosigkeit 257
    2. Andrang auf die Geldinstitute 267
    3. Ausstattungsfrage und Postämter 276
    4. Hamsterkäufe 284
    5. Mietzins 299
    6. Kirchen und Friedhöfe 303
    7. Verlustlisten 318
    8. Infiltrierendes „Spinnennetz“ 323
    9. Ausschreitungen 333
    10. Demonstrationen vor Geschäften 340
    11. Über die „Sprachbereinigung“ 346
    12. Modeboykott 354
    13. Soldaten abseits der Truppe 363
    14. Neue Wachposten 374
    15. Arbeiterhilfskorps für Graz und Umgebung 387
    16. Pfadfinder und Wandervogel 389
    17. Die „Soldatenspiele“ der Kinder 398
    18. Diebstahl und Betrug 404
    19. Verbliebene „Kriegsfreizeit“ 412
  5. Schlussbetrachtung 423
    1. Stadtlandschaft im „Volkskrieg“ 423
    2. Grazer Einheitsbildung 428
    3. Einheitsgruppen 431
    4. Notwendige „Heimatfront“ 434
    5. Einheitsbrüche 436
    6. Einheitsprüfungen 439
    7. Entscheidungshilfen 444
    8. Thesen 450
  6. Anhang 453
    1. Tafelteil: Orte des Geschehens 453
    2. Abkürzungen 461
    3. Quellen 463
    4. Literatur 467
    5. Bildnachweis 503
    6. Register 504
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