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Vor 1918
Graz 1914 - Der Volkskrieg auf der Straße
Seite - 172 -
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| Innenstadt und Bahnhof172 den zeitgenössischen Stadtplan189 verdeutlicht, dass die drei Strecken nahezu das gesamte Stadtgebiet umfassten. Die folgenden Wegstrecken orientieren sich an den heutigen Straßennamen: • Das 2.  bosnisch-herzegowische Infanterieregiment: Belgiergasse, Tegetthoffbrü- cke, Neutorgasse, Wielandgasse, Grazbachgasse, Dietrichsteinplatz, Sparbersbach- gasse, Mandellstraße, Kaiser-Josef-Platz, Glacis, Geidorfplatz, Körblergasse, Grill- parzerstraße, Franckstraße, Bergmanngasse, Humboldtstraße, Wickenburggasse, Keplerbrücke, Lendplatz, Volksgartenstraße, Elisabethinergasse und zurück in die Kaserne. • Das 7.  Infanterieregiment: Annenstraße, Erzherzog-Johann-Brücke, Murgasse, Hauptplatz, Sporgasse, Hofgasse, zur Burg, Burgtor, durch den Stadtpark, zum Korpskommando, Opernring, Herrengasse, Albrechtgasse, Tegetthoffbrücke, Bel- giergasse, Vorbeckgasse, Annenstraße und zurück in die Kaserne. • Das 3.  Landwehr-Infanterieregiment: Annenstraße, Babenbergerstraße, Kepler- straße, Lendkai, Grieskai, Zweiglgasse, Griesplatz, Rösselmühlgasse, Lazarett- gasse, Idlhofgasse, Ungergasse, Eggenberger-Gürtel, Annenstraße und zurück in die Kaserne. Dabei ist aus meiner Sicht der Zapfenstreichteilnahme des 2.  bosn.-herzeg. Infan- terieregiments besondere Bedeutung beizumessen, obgleich dieser Truppenkörper die längere und unspektakulärere Wegstrecke abschritt. Schließlich sah sich das mit dem roten (zur Paradeuniform gehörenden) und grauen (zur Felduniform ge- hörenden) Fez ausgestattete Regiment seit den Badeni-Unruhen (1897) mit Verle- gungswünschen, Boykott, Steinwurfattacken und Konzertabsagen konfrontiert.190 Die massiv getrübte Reputation der (vielfach, aber nicht ausschließlich muslimi- schen) „Bosniaken“ spiegelte sich auch darin wider, dass man auf den wenigen Zeichnungen, die die Grazer Presse im ersten Kriegsjahr produzierte, nur sehr wenige „Bosniaken“ sah.191 Im Vordergrund standen unverkennbar das 27.  Infan- 189 Siehe z.  B. Coelln (31914). 190 Zu den Badeni-Unruhen voluminös: Sutter (22014). Daneben: Moll (2007b), 376  f., 383  f.; Hub- bard (1984), 171  f. Zur Geschichte des 2.  bosn.-herzeg. Infanterieregiments: Hinterstoisser/Neu- mayer/Schmidl/Wohnout (2008). 191 Ein Beispiel aus dem ersten Kriegsjahr: Oesterreichisches Streifkorps an der Drina, in: Grazer Volksblatt, 20.9.1914, 12. Im Jänner 1915 widmete die Kleine Zeitung den „Bosniaken“ ein im- posantes Titelbild. Meiner Meinung nach präsentiert das Titelbild die „Bosniaken“ als sehr „stür- misch“, entschlossen, gewaltsam und gnadenlos, zumal sie den Gegner auch mit Gewehrkolben erschlagen. Vgl. Wie unsere Bosniaken kämpfen, in: Kleine Zeitung, 11.1.1915, 1. Zwei weitere Zeichnungen, auf denen österreichische Soldaten den Gegner mit Gewehrkolben erschlagen,
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Graz 1914 Der Volkskrieg auf der Straße
Titel
Graz 1914
Untertitel
Der Volkskrieg auf der Straße
Autor
Bernhard Thonhofer
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln- Weimar
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20569-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
510
Schlagwörter
Steiermark, Weltkrieg, Styria, Landeshauptstadt, Heimatfront, Kriegsbegeisterung, Burgfrieden
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Rahmenbedingungen 15
    1. Forschungsgeschichte 15
    2. Forschungsstand 25
    3. Fragenhorizont 35
    4. Erkenntnisbarrieren 36
    5. Mikrohistorie 40
    6. Vier Leitpanoramen 52
    7. Argumentationsstrang 65
  2. Sarajevoer Attentat und Graz 69
    1. Vom „Balkanbrand“ 1912/13 69
    2. Der Begriff „Begeisterung“ in der politischen Sprache 76
    3. Grazer Gemeinderatswahlkampf 83
    4. Intensive Julipolemik 88
    5. Der „Demarche-Rummel“ 99
    6. Blick nach Ungarn und „Strafexpedition“ 105
    7. Fallende Börsenkurse 110
    8. Ultimatum an Serbien 112
    9. Lokalisierungsfrage 116
    10. Verregnete Grazer Straßen im Juli 119
    11. Zur Trauerstimmung 122
  3. Innenstadt und Bahnhof 135
    1. Kein Telefonnetz 135
    2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen 138
    3. Die „patriotischen“ Straßenumzüge 144
    4. Offengelegte Zeitungspolitik 151
    5. Unklare Mobilisierungsplakate 154
    6. Antisozialdemokratischer Demonstrationszug 162
    7. Grazer „Feldlager“ 166
    8. Die letzten Tage im Juli 170
    9. Großbritannien und Italien 176
    10. Verspätete Zeitungen in der Provinz 185
    11. Nach dem Truppenabmarsch am 11. August 187
    12. Abschiedsszenen 194
    13. Kaiserfeiern rund um den 18. August 206
    14. Ein „Denkmalfrevel“ 212
    15. Kriegsdauer, Kriegsausgang und Kriegstechnologie 214
    16. Erste „Entscheidungsschlachten“ 222
    17. Präventivzensur 227
    18. Erste „Soldatenerzählungen“ 234
    19. Grazer Frauenhilfskomitee 245
    20. Transportkolonne am Bahnhof 252
  4. Alltag und Einheitsprüfungen 257
    1. Arbeitslosigkeit 257
    2. Andrang auf die Geldinstitute 267
    3. Ausstattungsfrage und Postämter 276
    4. Hamsterkäufe 284
    5. Mietzins 299
    6. Kirchen und Friedhöfe 303
    7. Verlustlisten 318
    8. Infiltrierendes „Spinnennetz“ 323
    9. Ausschreitungen 333
    10. Demonstrationen vor Geschäften 340
    11. Über die „Sprachbereinigung“ 346
    12. Modeboykott 354
    13. Soldaten abseits der Truppe 363
    14. Neue Wachposten 374
    15. Arbeiterhilfskorps für Graz und Umgebung 387
    16. Pfadfinder und Wandervogel 389
    17. Die „Soldatenspiele“ der Kinder 398
    18. Diebstahl und Betrug 404
    19. Verbliebene „Kriegsfreizeit“ 412
  5. Schlussbetrachtung 423
    1. Stadtlandschaft im „Volkskrieg“ 423
    2. Grazer Einheitsbildung 428
    3. Einheitsgruppen 431
    4. Notwendige „Heimatfront“ 434
    5. Einheitsbrüche 436
    6. Einheitsprüfungen 439
    7. Entscheidungshilfen 444
    8. Thesen 450
  6. Anhang 453
    1. Tafelteil: Orte des Geschehens 453
    2. Abkürzungen 461
    3. Quellen 463
    4. Literatur 467
    5. Bildnachweis 503
    6. Register 504
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