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Kerne, Kooperation und Konkurrenz - Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext (1900–1950)
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Seite - 97 - in Kerne, Kooperation und Konkurrenz - Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext (1900–1950)

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Das regionale Netzwerk festigt sich 97 im Jahr darauf bekamen die Institute Unterstützung in ähnlicher Höhe.15 Neben dem Verein der Freunde der Universität Wien formierte sich im November 1921 ein Komi- tee zur Gründung der Kreditanstalt der Intellektuellen Österreichs r. G. m. b. H, das vornehmlich in den USA Spendengelder warb.16 Die Spenden waren kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Die schwindenden Mittel für den laufenden For- schungs- und Lehrbetrieb können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass spe- ziell die Wiener Physikalischen Institute von den baulichen und apparativen Investiti- onen der Vorkriegszeit profitierten.17 3.2 Das regionale Netzwerk festigt sich 3.2.1 Der Exner-Kreis und die Physik im Nachkriegsösterreich Trotz oder gerade wegen der politischen Umbrüche der Nachkriegszeit saßen die Mit- glieder des Exner-Kreises in Wien, aber auch in Graz und Innsbruck beruflich fest im Sattel. Zwar waren nach Kriegsende einige Mitglieder des Kreises in der neu gegrün- deten Tschechoslowakei beziehungsweise in Polen von ihren Posten enthoben worden oder hatten diese freiwillig verlassen, um ihre berufliche Karriere in Österreich fortzu- setzen.18 Aber die Ordinariate und Extraordinariate an den dortigen Universitäten wurden trotz der Wirren von Krieg und Nachkrieg weiterhin durch den Exner-Kreis besetzt. Obwohl sie unter der desolaten materiellen Lage litten, waren die Schüler Exners nach dem Krieg wenig mobil. Das lag zum einen daran, dass ausländische Hochschulen nur vereinzelt versuchten, Mitglieder des Kreises abzuwerben.19 Zum 15 Vgl. UAW, Akademischer Senat, Senats-Sonderreihe, Senat S 164.121 : Dekan der Philosophischen Fa- kultät an Akademischen Senat der Universität Wien vom 8.7.1921. 16 Vgl. UAW, Akademischer Senat, Senats-Sonderreihe, Senat S 2 : Ausländische Hilfe (1920–1921), Manu- skript zur Gründung der Kreditanstalt vom November 1921. 17 Vgl. Rentetzi 2005, 275–306. 18 Anton Lampa gab 1918 seine Lehrkanzel für Experimentalphysik an der Deutschen Universität in Prag auf und kehrte nach Wien zurück. Viktor Conrad, seit 1910 als außerordentlicher Professor an der Uni- versität Czernowitz tätig, übernahm 1921 ein Ordinariat für Klimatologie und Meteorologie an der Uni- versität Wien. Vgl. Karlik/Schmid 1982, 142–143, 151–152. Erwin Schrödinger konnte 1918 einem Ruf als Extraordinarius nach Czernowitz nicht mehr folgen, da die Universität bereits dem Einflussbereich des Wiener Staatsamtes (vormals k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht) entzogen war. Vgl. Schrö- dinger 2006, 18. 19 Unter den Wiener Physikern, die einen Ruf erhielten, war auch Hans Thirring. Vgl. AÖAW, FE-Akten, IR, NL Meyer, K 13, Fiche 203 : Hess an Meyer vom 19.7.1921. Für die Nachbesetzung des Gießener Lehrstuhls schlug Meyer 1929 Karl Przibram, Victor Hess und Fritz Kohlrausch vor. Vgl. AÖAW, FE- Akten, IR, NL Meyer, K 14, Fiche 229 : Meyer an Jaffé vom 27.2.1929. Siehe zur Situation in Innsbruck Oberkofler 1984/1985.
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Kerne, Kooperation und Konkurrenz Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext (1900–1950)
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Kerne, Kooperation und Konkurrenz
Untertitel
Kernforschung in Österreich im internationalen Kontext (1900–1950)
Autor
Silke Fengler
Herausgeber
Carola Sachse
Mitchell G. Ash
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-79512-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Institute for Radium Research, nuclear research in Austria, History of science, National Socialism, The Cold War --- Radiuminstitut, Kernforschung in Österreich, Wissenschaftsgeschichte, Nationalsozialismus, Wissenschaftskooperation, Kalter Krieg
Kategorien
Naturwissenschaften Chemie
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Kernforschung in Österreich im Spannungsfeld von internationalerKooperation und Konkurrenz 9
    1. 1.1 Internationalisierungsprozesse in der Radioaktivitäts- und Kernforschung : Eine Skizze 9
    2. 1.2 Begriffsklärung und Fragestellungen 10
      1. 1.2.2 Ressourcenausstattung und Ressourcenverteilung 12
      2. 1.2.3 Zentrum und Peripherie 14
    3. 1.3 Forschungsstand 16
    4. 1.4 Quellenlage 24
    5. 1.5 Aufbau der Arbeit 26
  2. 2. Österreich-Ungarn und die internationale Radioaktivitätsforschung, 1899–1918 30
    1. 2.1 Österreich-Ungarn in der internationalen Radiumökonomie 31
    2. 2.2 Das regionale Netzwerk formiert sich 40
      1. 2.2.1 Anfänge der Radioaktivitätsforschung im Kontext des Exner-Kreises 40
      2. 2.2.2 Kooperationsformen der Mitglieder 45
      3. 2.2.3 Wissenstransfer vom Zentrum in die Peripherie 46
    3. 2.3 Das Zentrum formiert sich 49
      1. 2.3.1 Gründung des Instituts für Radiumforschung 49
      2. 2.3.2 Verbindungen zur böhmischen Radiumindustrie 54
      3. 2.3.3 Verleih radioaktiver Substanzen durch die Akademie 57
      4. 2.3.4 Bereitstellung radioaktiver Präparate 61
    4. 2.4 Das Zentrum etabliert sich 67
      1. 2.4.1 Wien als metrologisches Zentrum der Monarchie 67
      2. 2.4.2 Die Internationale Radiumstandard-Kommission 69
      3. 2.4.3 Das Scheitern der Nomenklaturfrage im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn 79
    5. 2.5 Die Gefährdung des Zentrums 81
      1. 2.5.1 Die Radioaktivistengemeinschaft und der Erste Weltkrieg 81
      2. 2.5.2 Österreich-Ungarn in der neuen internationalen Radiumökonomie 88
    6. 2.6 Der Radiumreichtum : ein Wiener Monopol 91
  3. 3. Von der Radioaktivitäts- zur Atomzertrümmerungsforschung, 1919–1932 93
    1. 3.1 Die Naturwissenschaften in Österreich nach 1918 94
    2. 3.2 Das regionale Netzwerk festigt sich 97
      1. 3.2.1 Der Exner-Kreis und die Physik im Nachkriegsösterreich 97
      2. 3.2.2 Der Exner-Kreis zwischen Kooperation und Konkurrenz 107
    3. 3.3 Das Zentrum (re-)formiert sich 109
      1. 3.3.1 Wiederaufleben des internationalen Netzwerks 109
      2. 3.3.2 Wiederaufnahme des internationalen Präparateverleihs 117
      3. 3.3.3 »Unter keinen Bedingungen verbandelt« : Kooperationen mit der Industrie 122
      4. 3.3.4 Rückkehr auf die internationale Bühne 131
    4. 3.4 Das Zentrum in Aktion : Atomzertrümmerungsforschung als internationales Projekt 140
      1. 3.4.1 Stipendien für Zentrum und Peripherie 140
      2. 3.4.2 Atomzertrümmerungsforschung zwischen Kooperation und Konkurrenz 147
    5. 3.5 Die Anfänge der Atomzertrümmerungsforschung als Geschäft der Reichen 176
  4. 4. Kernforschung in Österreich, 1932–1938 178
    1. 4.1 Das Zentrum behauptet sich 179
      1. 4.1.1 Neue Standards für die Internationale Radiumstandard- Kommission 179
      2. 4.1.2 Neue Mitglieder für die Internationale Radiumstandard- Kommission 182
      3. 4.1.3 Der Ruf nach höchsten Spannungen in der internationalen Kernphysik 185
      4. 4.1.4 Die Wiener Reaktionen 190
      5. 4.1.5 Das Polonium-Netzwerk im Dienst der Neutronenforschung 193
      6. 4.1.6 Höhenstrahlungsforschung zwischen Peripherie und Zentrum 200
    2. 4.2 Das Zentrum verliert den Anschluss 206
      1. 4.2.1 Abzug ausländischen Kapitals 206
      2. 4.2.2 Marginalisierung im deutschsprachigen Wissenschaftskontext 218
    3. 4.3 Kernforschung in Österreich als nationales Projekt 226
      1. 4.3.1 Sparmaßnahmen 226
      2. 4.3.2 Der Streit um die Physikalischen Institute 228
      3. 4.3.3 Pläne für einen Teilchenbeschleuniger in Wien 231
    4. 4.4 Wüstentrockenheit auf dem Gebiet der Atomzertrümmerung 234
  5. 5. Kernforschung im Kontext des »Dritten Reiches«, 1938–1945 236
    1. 5.1 Das regionale Netzwerk wird zerstört 237
      1. 5.1.1 Die Auflösung des Exner-Kreises 237
      2. 5.1.2 Die Internationale Radiumstandard-Kommission im ZweitenWeltkrieg 241
    2. 5.2 Auf der Suche nach neuen Organisationsformen 252
      1. 5.2.1 Die Neuordnung der Physikalischen und Chemischen Institute 252
      2. 5.2.2 Die Suche nach neuen industriell-wissenschaftlichen Netzwerken 260
    3. 5.3 An der Peripherie des neuen Netzwerks 264
      1. 5.3.1 Forschungsarbeiten im Auftrag des Militärs 265
      2. 5.3.2 Neue Pläne zum Bau eines Teilchenbeschleunigers in Wien 270
      3. 5.3.3 Der problematische Radiumnachschub 276
      4. 5.3.4 Kernforschung für den Uranverein 282
      5. 5.3.5 Geophysik im Kontext des SS-Ahnenerbes 300
    4. 5.4 Das Kriegsende 304
    5. 5.5 Den Krieg für die Wissenschaft nutzbar machen 305
  6. 6. Kernforschung für die Alliierten – ein Epilog 307
    1. 6.1 Alliierte Geheimdienste auf den Spuren der Kernforschung in Österreich 308
    2. 6.2 Die Alliierten als Arbeitgeber 312
    3. 6.3 Kernforscher aus Österreich : Keine Munition im »Arsenal des Wissens« 320
  7. 7. Schluss 322
  8. 8. Anhang 334
  9. Abkürzungsverzeichnis 334
  10. Verzeichnis der benutzten Archivbestände 336
  11. Literaturverzeichnis 340
  12. Personenregister 369
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