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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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ren der gängigen wissenschaftlichen Gesamtdarstellungen der Geschichte Österreichs entschieden haben. Am Beginn der Spezialforschung steht die 1984 erschienene Arbeit Der österreichische Ständestaat des deutschen Historikers Ulrich Kluge.12 Einen ersten Höhepunkt erreichte die Ständestaat-Historiographie im Dezennium 1985–199413, einen weiteren kann man in den letzten Jahren feststellen. Die nach der Jahrtausendwende erschienenen Arbeiten tragen in hohem Maße die Handschrift des Wiener Politologen Emmerich Tálos, dessen seit den achtziger Jahren betriebene Forschungen in die 2013 erschienene Mono- graphie Das austrofaschistische Herrschaftssystem mündeten.14 Die Quint- essenz der darin ausführlich dargelegten Aussagen hatte er 2005 in einem Aufsatz vorweggenommen15, der als das gleichsam „letzte Wort“ in einem von ihm (in Zusammenarbeit mit Wolfgang Neugebauer) herausgegebenen einschlägigen Sammelband zu betrachten ist. Als Orientierung hilfreich ist ein ebenfalls 2013 vorgelegter Sammelband mit dem Titel Das Dollfuß/ Schuschnigg-Regime 1933–1938, in dem zwei ambitionierte junge Histori- ker, Florian Wenninger und Lucile Dreidemy, den Anspruch erheben, For- schungsberichte zu einzelnen Aspekten der Thematik mit der Formulierung von Desiderata zu verbinden.16 Fast zeitgleich erschien unter der Herausge- berschaft eines Teams um die Wiener Rechtshistorikerin Ilse Reiter-Zatlou- kal eine weitere Aufsatzsammlung.17 Als vorläufig letztes Werk ist – trotz der begrenzten Thematik, aber wegen des weltanschaulichen Gleichklangs und des apodiktischen Stils – eine Arbeit über den „Dollfuß-Mythos“ von Lu- cile Dreidemy zu nennen.18 Im eben genannten Reigen stellt Kluge eine Gruppe dar, alle anderen Au- toren bzw. Herausgeber die andere, und diese Letztere tritt mit einer Si- cherheit und Kompaktheit auf, dass man dem von ihr entworfenen Bild den Charakter einer Meistererzählung bescheinigen kann.19 Die Titel der Mono- graphien von Kluge und Tálos bringen die zentrale Forschungsfrage auf den Punkt: War das politische System in Österreich faschistisch oder nicht? In 12 KluGe, Ständestaat. 13 sauereGGer, „Niemals vergessen?“, 37; zu den Forschungsdefiziten vgl. sonnleitner, Wider- stand, 22. 14 tálos, Das austrofaschistische Herrschaftssystem (2013). 15 tálos, Das austrofaschistische Herrschaftssystem (2005). 16 wenninGer/dreidemy, Das Dollfuß/Schuschnigg-Regime 1933–1938. 17 reiter-ZatlouKal/rothländer/schölnberGer, Österreich 1933–1938. 18 dreidemy, Der Dollfuß-Mythos. 19 Wenninger/Dreidemy heben ausdrücklich hervor, dass der von ihnen herausgegebene Sam- melband einem Double-Blind-Review unterzogen wurde; wenninGer/dreidemy, Das Doll- fuß/Schuschnigg-Regime, 9. 1.1 DIE GELTENDE MEISTERERZÄHLUNG – UND WAS SIE OFFEN LÄSST 21
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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