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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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auch für den Kanzler selbst festzustellen.1012 Dieser gehörte der Deutschen Gemeinschaft an, einem kurz nach dem Krieg gegründeten Verband katholi- scher und nationaler Intellektueller, die sich einer romantischen Volks- und Reichsidee verschrieben hatten.1013 Erst gegen Ende seines Lebens forderte er, „dass wir unser eigenes Haus in Ruhe und Frieden bestellen können“1014, und förderte den Österreichpatriotismus.1015 Ähnliche Ziele wie die Deutsche Gemeinschaft verfolgten der Österrei- chisch-deutsche Volksbund, eine überparteiliche Organisation für den An- schluss, die Österreichisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft, die dem Ausbau der Handelsbeziehungen mit dem Deutschen Reich diente1016, und der Deut- sche Klub. Hier traten u. a. Arthur Seyss-Inquart, Richard Kerschagl und Edmund Glaise von Horstenau auf.1017 Letzterer verstand unter einem national gesinnten Österreicher den, der sich grundsätzlich zum Anschlussgedanken bekenne.1018 Eine Sonderstel- lung Österreichs innerhalb Deutschlands aufgrund der kulturellen Eigen- ständigkeit und landschaftlichen Besonderheit wünschte freilich auch er. Als akademisch ausgebildeter Historiker1019 wusste er um die Bedeutung der Habsburger für die Geschichte Südosteuropas1020, und ihm war auch be- wusst, wie wichtig die deutschsprachigen Länder Österreichs, allen voran das 1816 angegliederte Erzstift Salzburg, bereits im Frühmittelalter für die Verbreitung deutscher Kultur im Osten gewesen waren.1021 1934 erschien in der Zeitschrift Kunstwart aus seiner Feder ein Beitrag über 1683, das Jahr eines entscheidenden Siegs über die Osmanen.1022 Laut Ernst Rüdiger 1012 boyer, Wiener Konservativismus, 348; v. hildebrand, Engelbert Dollfuß, 16; JaGschitZ, Dollfuß, 209–211; mommsen, Theorie, 174; Potočnik, Bewusstsein, 157; reichhold, Kampf, 74; staudinGer, Österreich-Ideologie, 35. 1013 G. hartmann, Im Gestern, 340; JaGschitZ, Dollfuß, 209 f.; schweitZer, Volkstumsideologie, 58. 1014 dollfuss an österreich, 37–39; vgl. Kindermann, Konservatives Denken, 219 f. 1015 Potočnik, Bewusstsein, 67 und 178. 1016 brucKmüller, Nation Österreich, 304 f.; reichhold, Kampf, 23 f. 1017 ePPel, Zwischen Kreuz, 322. 1018 Glaise-horstenau, Erinnerungen, 69. 1019 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges studierte er Geschichte, 1925 wurde er Direktor des Kriegsarchivs, 1934 Privatdozent für neuere Heeres- und Kriegsgeschichte an der Universität Wien. brouceK, Ein General I, 51; Kriechbaumer, Front, 360; slaPnicKa, Ober- österreich, 95 f. Bibliographie seiner Werke bei brouceK/Peball, Geschichte, 366–377. 1020 Glaise-horstenau, Katastrophe, 489. 1021 Glaise-horstenau, Heimkehr, 146–148, so auch Hans Eibl; NR 25. 5. 1927, 6. 4. 1929 (H. eibl). 1022 SZ 3. 12. 1933 (H. hantsch); vgl. suPPanZ, Österreichische Geschichtsbilder, 31, 156–162 und 165–169. 6.8 ÖSTERREICHBEWUSSTSEIN VERSUS NATIONALSOZIALISMUS 399
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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