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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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Gegner schematischen Vorgehens.262 Oskar Zaglits glaubte an die Möglich- keit einer „verständnisvollen“ Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Ar- beitnehmern.263 Otto Bauer lehnte Versuche, die berufsständische Ordnung von oben zu dekretieren, als faschistisch ab.264 Horizontale Aufbauversuche Als erster Schritt im berufsständischen Aufbau wurde der Gewerkschafts- bund gegründet, der am 1. Juli 1934 seine Arbeit aufnahm.265 Es folgte die gesetzliche Organisation der Arbeitgeber:266 1934 der Bund der österrei- chischen Industriellen267, 1935 der Gewerbebund268, der Handels- und Ver- kehrsbund269 und der Finanzbund.270 Beim Gewerkschaftsbund handelte es sich um eine Einheitsgewerkschaft, die wenig Spielraum für autonomes Handeln besaß.271 Obwohl christliche Gewerkschafter weit reichende Konzessionen erhalten hatten, werteten sie die Gründung als Niederlage.272 Noch 1934 wurden die der Sozialdemokra- tie nahestehenden Freien Gewerkschaften und die Arbeiterkammern integ- riert.273 Auch für die katholischen Arbeitervereine bedeutete diese Entwick- lung das Ende.274 Otto Ender war sich der Problematik dieser Vorgänge bewusst: Er sah 262 PMR IX/5, Prot. 1031/5 (12. 6. 1936), 211. 263 ZaGlits, Bewegung, 13. 264 O. bauer, Werkausgabe 7, 511–513; vgl. tálos, Zum Herrschaftssystem, 155 f. 265 Details bei KluwicK-mucKenhuber, Johann Staud, 42–53; vgl. PutscheK, Ständische Verfas- sung, 90 f.; reichhold, Geschichte, 478 f. 266 GöhrinG/Pellar, Anpassung, 30 f.; huber, Die Verfassung, 127–157; tálos, Handbuch, 350 (G. sturmayr). 267 PutscheK, Ständische Verfassung, 109–114. 268 PutscheK, Ständische Verfassung, 115–123. 269 PutscheK, Ständische Verfassung, 123–130. 270 PutscheK, Ständische Verfassung, 130–133; mehrere Mitglieder der vorberatenden Organe bekleideten Führungsaufgaben, Ludwig Draxler als Leiter, Viktor Kienböck als stellvertre- tender Leiter; seliGer, Scheinparlamentarismus, 330. 271 neGer, Verfassung, 96–98; Pasteur, Kruckenkreuz, 72–75 und 157; reichhold, Geschichte, 479–482; tálos, Herrschaftssystem (2013), 334–339. 272 Pasteur, Kruckenkreuz, 62– 64; reichhold, Geschichte, 462–468; schmit, Christliche Arbei- terbewegung, 86–91 und 126. 273 busshoff, Berufsständisches Gedankengut, 457; erneGGer, Staatliche Sozialpolitik, 71 f.; GöhrinG/Pellar, Anpassung, 36 und 59–74; Grafeneder, Arbeiterfamilie, 20; Pasteur, Kru- ckenkreuz, 43–45 und 90 f.; schmit, Christliche Arbeiterbewegung, 39–41 und 87; senft, Im Vorfeld, 153. 274 schmit, Christliche Arbeiterbewegung, 20 f. 7.5 PROBLEME DER BERUFSSTÄNDISCHEN ORDNUNG 461
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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