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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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Adolf Julius Merkl (1890–1970), Jurist und Staatswissenschafter. Als wissenschaftlicher Weggefährte und (ab 1932) Nachfolger Hans Kelsens trug er dessen „reine Rechtslehre“ weiter. 1938 von den Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt, wurde er 1943 Ordi- narius in Tübingen, 1950 wieder in Wien. Wiewohl Positivist, betrachtete Merkl das Naturrecht als regulatives Prinzip des positiven Rechts. Die in seinem Denken zentrale Lehre vom Stufenbau der Rechtsordnung und von der Doppelnatur jedes Rechtsakts (die- ser vollziehe höhere Normen und schaffe untergeordnete) bot Anlass für die Annahme mehr oder minder ausgedehnter Spielräume. Merkl selbst bezeichnete sich als einen in kulturellen Fragen konservativen Menschen, und er stand auch der katholischen Kirche nahe. Die 1929 gezeigten antidemokratischen Bestrebungen verfolgte er mit Sorge und lehnte die autoritären Vorstöße ab. DBE/II 7 (2007), 20; Grussmann, Adolf Julius Merkl, 30–34 und 39 f.; leser, Merkls Ana- lyse, 213 f.; R. walter, Adolf Julius Merkl, 301 f. Georg Moth, Verfasser einer populärwissenschaftlichen ständetheoretischen Arbeit. Wei- tere Schriften sind von ihm nicht bekannt. Odo Neustädter-Stürmer (1885–1938), Verwaltungsjurist 1919–1930, Nationalratsabge- ordneter 1931–1934, Regierungsmitglied 1934–1935 und 1936–1937, Diplomat. Dem nati- onalen Lager nahe stehend und Exponent der Heimwehr, schied er nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 freiwillig aus dem Leben. ÖBL 7 (1978), 105 f. (A. staudinGer). Hans Schmitz (1897–1970), Dr. iur., Professor an der Universität Wien (Begründer der ers- ten österreichischen Lehrkanzel für Arbeitsrecht), Mitarbeiter des CS, der MSchKP und des Christlichen Gewerkschafters, Schulungsreferent und Vorstandsmitglied des Zentral- verbandes der christlichen Angestellten, Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes und der Wiener Arbeiterkammer 1934–1936, leitender Beamter der Angestelltenversiche- rungsanstalt in Wien 1936–1938 und Gründungsvorstandsmitglied des Vereins Wiener Bildungswerk 1934. Innerhalb des österreichischen Sozialkatholizismus vertrat er eine realistische Linie. reichhold, Geschichte, 860 f.; schmit, Die Rolle, 139; G. schmitZ, Guido Schmidt, 208. Paul Schrecker, Pseudonym Philodikos (1889–1963), Dr. iur. (Wien 1913), später Professor für Mathematik an der Universität Wien, Mitarbeiter an der Leibniz-Edition der Preußi- schen Akademie der Wissenschaften 1929–1933. 1938 Emigration nach Frankreich, 1940 in die USA, wo er zuletzt an der Universität Pennsylvania in Philadelphia lehrte. Er war ein Freund von Hermann Broch. lütZeler (Hg.), Hermann Broch, 28; mimica, Rechtsphilosophische Probleme, 71 f. Franz Schweinitzhaupt (1887–1952), Beamter an der Innsbrucker Universitätsbibliothek und Redakteur der Innsbrucker Nachrichten. Er war Landesführer-Stellvertreter der Tiro- ler Heimatwehr und vertrat ab 1920 die Großdeutsche Volkspartei im Tiroler Landtag. brouceK, Ein General II, 128; wohnout, Verfassungstheorie, 18 f.; wohnout, Regierungs- diktatur, 25. 10. ANHANG550
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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