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Die Namen der Beiträger zu der zum 80. Geburtstag ihm gewidmeten Festschrift doku-
mentieren seine weltanschauliche Verankerung im österreichischen Ständestaat. Wegen
seiner katholisch-konservativen Gesinnung wurde er 1938 zwangspensioniert, 1945 aber
wieder eingestellt.
http://www.univie.ac.at/universitaet/forum-zeitgeschichte/projekte/elitendiskontinuitae-
ten/ (abgerufen: 13. 6. 2012); DBE/II 2 (2005), 525; laGler/messner, Wirtschaftliche Ent-
wicklung, Vorwort und Inhaltsverzeichnis.
Riccardo del Giudice (1900–1985), Jurist und Philosoph, Mitarbeiter des StL. Er war
Professor für Arbeitsrecht in Rom, Vertrauter von Giovanni Gentile und Giuseppe Bot-
tai, Verfasser mehrerer Arbeiten über das Korporationswesen und Mitunterzeichner der
Lateranverträge.
Parlato, Riccardo Del Giudice; Parlato, La sinistra, 191–196
Josef Döbling, Mitarbeiter der SZ.
Nikolaus Dohrn, Pseudonyme: Heinrich Norden, Nikolaus Heinrich (1909–1979), Chef-
redakteur des CS. Der 1933 nach Wien gekommene Emigrant aus Deutschland, nach
der Konversion Rechtskatholik, hatte beste Beziehungen zu Eugenio Morreale, Richard
Nikolaus Coudenhove-Kalergi und Exponenten der legitimistischen Bewegung. 1938
emigrierte er über die Tschechoslowakei nach Frankreich. Später ging er nach Spanien,
1942 in die USA, wo er mit monarchistisch gesinnten Exilösterreichern zusammenarbei-
tete. Nach 1945 war er Europakorrespondent von Time und Life.
ebneth, Wochenschrift, 43–45; ePPel, Österreicher 2, 462; KuGler, Die frühe Diagnose, 123
f.; seefried, Reich, 197 f., 201, 226–228 und 578.
Alfons Dopsch (1868–1953), Historiker, Mitarbeiter der MSchKP. 1893 habilitierte er sich
an der Universität Wien; ab 1898 lehrte er dort als außerordentlicher, 1900–1937 als
ordentlicher Professor. Sein bevorzugtes Arbeitsgebiet war das Frühmittelalter, insbeson-
dere die Wirtschaftsgeschichte, wobei er eine Kontinuität zwischen Antike und Mittelalter
nachzuweisen versuchte.
buchner, Alfons Dopsch.
Franz X. Eggersdorfer (1879–1958), katholischer Theologe und Pädagoge, Mitarbeiter der
SZ. 1909 habilitiert, erhielt er 1911 nach kurzer Lehrtätigkeit an der Universität Mün-
chen einen Ruf als Dozent der Pädagogik an das Passauer Lyzeum, aus dem 1923 die
Philosophisch-theologische Hochschule Passau hervorging; 1930 wurde Eggersdorfer
deren Rektor. 1921 beteiligte er sich an der Gründung des Deutschen Instituts für wis-
senschaftliche Pädagogik in Münster. 1928–1934 war er Mitherausgeber des Handbuchs
für Erziehungswissenschaften. Als offener Gegner der Nationalsozialisten verlor er 1933
seine Stellung. Er wurde aber in das Passauer Domkapitel berufen, wo er 1943 zum Dom-
dekan aufstieg. Nach dem Krieg politisch rehabilitiert. beschäftigte er sich auch nach der
Emeritierung mit dem Konzept einer allgemeinen Erziehungslehre auf der Grundlage der
christlich-katholischen Weltanschauung. 1950 war er maßgeblich an der Gestaltung des
74. Deutschen Katholikentags in Passau und Altötting beteiligt.
DBE/II 2 (2005), 848; weinschenK, Franz Xaver Eggersdorfer. 10.
ANHANG556
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580