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Otto Karrer SJ (1888–1976), einflussreicher Theologe und geistlicher Schriftsteller, Mit-
arbeiter der SZ. Er lehrte an der Stella Matutina in Feldkirch.
conZemius, Gottes Spurensucher, 265–280.
Franz Keller (1873–1944), katholischer Theologe und Nationalökonom, Mitarbeiter des NR.
Nach dem Studium in Freiburg i. Br. wurde er 1896 zum Priester geweiht. Seit 1912 lehrte
er dort als Privatdozent Moraltheologie. 1918 wurde er außerordentlicher, 1924 ordentli-
cher Professor dieses Faches und Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Caritaswis-
senschaft. 1934 trat er in den Ruhestand. Er war Kapitalismuskritiker und Pazifist.
DBE 5/I (1997), 491.
Erich Klausener (1885–1934), preußischer Staatsbeamter und führender Vertreter des
deutschen politischen Katholizismus, Mitarbeiter der SZ. Als Leiter der Berliner KA
wandte er sich gegen die kirchenfeindliche Politik der Nationalsozialisten. Im Zuge des
sogenannten Röhm-Putsches wurde er in seinem Dienstzimmer ermordet.
BBKL 3 (1992), 1570–1573 (M. Persch); DBE/I 5 (1997), 568; ebneth, Wochenschrift, 106;
möllers/voiGt, Dr. Erich Klausener; schweGel, Vergessene Juristen.
Franz Klein (1895–1964), eigentlich Robert Ingrim, Publizist, Mitarbeiter des CS. Der Wie-
ner Jurist, der auch dem Gewerkschaftsbund nahestand, war ab 1926 als Korrespondent
für mehrere österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen in Europa und Nordame-
rika tätig. Er war Legitimist. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für eine Politik
der Stärke gegenüber der Sowjetunion ein.
DBE/II 5 (2006), 248; ebneth, Wochenschrift, 210.
Johann Kleinhappl SJ (1893–1979), aus der Steiermark stammender Theologe, Mitarbei-
ter der SZ und des CS. 1935 habilitierte er sich für das Fach Moraltheologie und wirkte
anschließend als Dozent für Sozialethik in Wien. Einer seiner Schwerpunkte war die Kri-
tik des Kapitalismus aus christlich-konservativer Sicht im Sinne Vogelsangs. 1947 wurde
er Ordinarius für Moraltheologie an der Universität Innsbruck. 1948 verließ er den Jesui-
tenorden und wirkte als Weltpriester in der Erzdiözese Wien.
coreth, Die Theologische Fakultät, 130 f.; GoPPold, Licht im Finstern; heinrichs, Der Fall
Kleinhappl; G. oberKofler, Eine Erinnerung; Palaver, Johannes Kleinhappls Kapitalis-
muskritik.
Anton Klotz (1889–1961), Journalist und Publizist, Mitarbeiter der MSchKP und Verfasser
mehrerer monographischer Arbeiten zur politisch-geistigen Situation Österreichs (1932–
1934). Der aus Tannheim (Bez. Reutte) gebürtige Jurist arbeitete nach Abschluss des Studi-
ums in Innsbruck (CV-Mitglied) zunächst im Umfeld Aemilian Schöpfers für den Allgemeinen
Tiroler Anzeiger. Nach dem Krieg wurde er in die Redaktion des NR in Wien berufen. 1920/21
für die Brixner Chronik bzw. den Tiroler tätig, kehrte er, aus Italien ausgewiesen, zurück
nach Innsbruck und wurde Chefredakteur des Allgemeinen Tiroler Anzeigers. 1936 holte ihn
Bundeskanzler Schuschnigg als Leiter des Bundespressedienstes nach Wien. 1938 wurde er
von den Nationalsozialisten verhaftet und ins KZ Buchenwald gebracht. 1941 entlassen, lebte
er mit seiner Familie in Hall i. T. Nach 1945 wurde er Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung.
anonym, Von den Adler-Kessler; fritZ, Farben tragen, 220; E. oberKofler, Dr. Anton Klotz.
10.4 VERFASSER ERGÄNZEND HERANGEZOGENER TEXTE 565
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580